Sich auf den Tod vorbereiten – Nur wie?

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Laut einer aktuellen Umfrage der Organisation der Verbraucher und Nutzer (OCU) und anderer europäischer Verbraucherorganisationen neigen die Spanier dazu, sich gut um ihren Nachlass und die administrativen Vorkehrungen für ihren Tod zu kümmern. Von den in vier Ländern – Belgien, Spanien, Italien und Portugal – Befragten haben 82 % der Spanier mindestens eine Maßnahme ergriffen, um den Tod für ihre Angehörigen so reibungslos wie möglich zu gestalten. Damit liegen sie weit vor den anderen Europäern.

Die häufigste Maßnahme der Spanier ist der Abschluss einer Bestattungsversicherung. Der Umfrage zufolge haben 61 % der Spanier eine solche Versicherung abgeschlossen, die die Kosten und Vorkehrungen im Zusammenhang mit der Beerdigung abdecken soll. Das OCU weist jedoch darauf hin, dass diese Versicherungen nicht immer die wirtschaftlichste Lösung sind.

Der durchschnittliche Betrag, der für eine Beerdigung in Spanien benötigt wird, liegt zwischen 3.620 und 3.740 Euro, je nachdem, ob man sich für eine Erd- oder Feuerbestattung entscheidet.

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Die OCU argumentiert, dass alternative Sparmöglichkeiten manchmal wirtschaftlicher sein können, da Bestattungsversicherungen nicht immer ein öffentliches Register haben, das die nächsten Angehörigen über ihre Existenz informiert.

Neben der Bestattungsversicherung haben 45 % der Befragten ein Testament aufgesetzt, was das OCU als wichtigen Schritt betrachtet. Ein Testament ermöglicht es den Spaniern, die Verteilung ihres Vermögens innerhalb des gesetzlichen Rahmens so zu regeln, wie sie es wünschen. Die Kosten für die Erstellung eines Testaments belaufen sich in Spanien auf etwa 50 Euro. Der Organisation zufolge beugt das Festhalten dieser Wünsche potenziellen Konflikten vor und sorgt für eine reibungslosere Abwicklung des Nachlasses.

Außerdem haben 35 % der Spanier eine Lebensversicherung abgeschlossen, insbesondere in Verbindung mit einer Hypothek. Die OCU empfiehlt, verschiedene Versicherungspolicen sorgfältig zu vergleichen, da die Bedingungen sehr unterschiedlich sein können, z.B. in Bezug auf die Deckung im Todesfall oder bei Erwerbsunfähigkeit, die Verlängerbarkeit der Police und die Prämienkosten. Viele Spanier betrachten die Lebensversicherung als notwendiges Sicherheitsnetz für ihre Familien.

Ein eher informeller, aber wertvoller Ansatz, der sich zunehmender Beliebtheit erfreut, ist die Besprechung der letzten Wünsche mit der Familie. Etwa 31 % der befragten Spanier haben mit ihren Angehörigen bestimmte Wünsche besprochen, z.B. die Art der Beerdigungszeremonie oder den Wunsch nach einer religiösen Zeremonie oder nicht. Dies hilft den Familien, besser vorbereitet zu sein, und respektiert die persönlichen Wünsche des Verstorbenen.

Obwohl es sich nur um einen kleinen Prozentsatz handelt, haben sich 7 % der Spanier bereits zu Lebzeiten für eine Spende entschieden. Darüber hinaus haben 4 % für ihre Erben einen gesonderten Fonds als zusätzliches finanzielles Polster angelegt. Die OCU betont, dass es für die Angehörigen hilfreich ist, relevante Dokumente wie Testamente, Versicherungsunterlagen und Bankverbindungen zugänglich und geordnet zu halten, um die Angelegenheiten schnell und effizient zu regeln. Diese Art der administrativen Vorbereitung verhindert Stresssituationen in einer Zeit, in der die Familien bereits mit einem Verlust zu kämpfen haben.

Die Untersuchung zeigt, dass Spanier ihren Nachlass und die Abwicklung ihres Todes proaktiv angehen, mehr als andere europäische Bürger. Ihre Vorbereitung auf das Unvermeidliche trägt nicht nur dazu bei, die finanzielle Belastung zu verringern, sondern sorgt auch dafür, dass sich ihre Familien in einer emotional schwierigen Zeit möglichst wenig um praktische Dinge kümmern müssen.

Quelle: Agenturen