Die fünf Kioske in Palma auf Mallorca, die im Oktober letzten Jahres mit großen Erwartungen eröffnet wurden, werden nun Ende des Monats ihre Pforten schließen.
Wirtschaftliche Schwierigkeiten zwangen die Betreibergesellschaft Kemfactory zu diesem Schritt, der dem Stadtrat noch nicht offiziell mitgeteilt wurde.
Die Gesellschafter Sebastián Oriolli und Sebastián Jiménez Grifith äußern ihre Enttäuschung über die Verluste, die sich auf rund 130.000 Euro belaufen. Um den Betrieb aufrechtzuerhalten, mussten sie sogar private Gelder investieren.
Ein wesentlicher Kritikpunkt der Betreiber ist die fehlende Unterstützung durch die Stadtverwaltung. So wurde ihnen beispielsweise der Verkauf von Heißgetränken untersagt, um die umliegenden Cafés nicht zu konkurrenzieren. Auch die Installation von Geldautomaten, die zusätzliche Einnahmen generiert hätten, wurde nicht genehmigt.
Oriolli und Jiménez betonen, dass diese Einschränkungen die wirtschaftliche Tragfähigkeit der Kioske erheblich beeinträchtigt haben. Sie verweisen auf die ursprünglichen Ausschreibungsunterlagen, die die Möglichkeit zur Installation von Amazon-Schließfächern und Geldautomaten vorsahen. Zudem bemängeln sie das Fehlen von fließendem Wasser, was das Angebot von Speisen verhinderte.
Im Vergleich zu Multiservice-Kiosken in Städten wie Barcelona oder Madrid sahen sie sich in Palma stark eingeschränkt. Trotz der Hoffnung, die Sommersaison zur Rettung des Geschäfts nutzen zu können, mussten sie nun die bittere Realität der Schließung akzeptieren.
Die Entscheidung fiel nach einer umfassenden Bilanzierung und angesichts der hohen Verluste. Obwohl die Schließung unmittelbar bevorsteht, wurde die Stadtverwaltung noch nicht offiziell informiert.
Kemfactory hatte die Ausschreibung für den Betrieb der fünf Kioske gewonnen. Nach der Renovierung wurden zunächst die Kioske an der Plaça d’Espanya und am Olivar eröffnet, gefolgt von den Standorten an der Plaça Progrés, der Plaça del Mercat und der Plaça Joan Carles I. Die Kioske an der Rambla und der Porta de Sant Antoni blieben dauerhaft geschlossen.
Quelle: Agenturen