Situation der Wasserressourcen in Spanien

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Die Dürre verschärft sich aufgrund der anhaltend hohen Temperaturen und des fehlenden Regens in vielen Teilen Spaniens. Diese Woche zeigen die wöchentlichen Daten des „Ministerio para la Transición Ecológica y el Reto Demográfico“, dass der Stand des gespeicherten Wassers leicht auf 57,8 % gestiegen ist, was mehr ist als im gleichen Zeitraum 2023. In einigen Regionen bleibt die Lage jedoch kritisch.

Der spanische Wasservorrat ist aufgrund der Niederschläge der letzten Tage leicht gestiegen, wenn man den Landesdurchschnitt betrachtet. Derzeit ist er höher (57,8 %) als der des gleichen Zeitraums im Jahr 2023 (51,8 %), aber deutlich niedriger als der Durchschnitt der letzten 10 Jahre (62,8 %), so die Daten der Website embalses.net.

Derzeit enthalten die Stauseen und Reservoirs etwa 32.407 Kubikhektometer Wasser, das ist mehr als vor einer Woche. Allerdings ist die Wasserversorgung in Spanien ungleichmäßig verteilt. So verfügt Katalonien nur über 16,5 % der Gesamtkapazität an gespeichertem Wasser, während es in der Region Murcia 20,9 %, im Küstenland Andalusien 22,3 % und im Landesinneren 30,3 % sind.

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In diesem Fall werden nur die Stauseen betrachtet, die Leitungs-/Trinkwasser enthalten (embalses de uso consuntivo). Vielerorts in Spanien stammt praktisch das gesamte Leitungswasser aus Stauseen, die derzeit insgesamt 27.417 der maximal 56.069 Kubikhektometer Haushaltswasser enthalten.

Spanien ist in 14 Flusseinzugsgebiete (cuencas) unterteilt, und zwar: Cataluña Interna (Katalonien), Júcar (Region Valencia und Kastilien-La Mancha), Segura (Murcia, Mediterráneo Andaluza (Andalusien), Guadalete-Barbate (Andalusien), Tinto, Odiel y Piedras (Andalusien), Guadalquivir (Andalusien, Extremadura), Guadiana (Extremadura, Kastilien-La Mancha), Tajo (Kastilien und León, Region Madrid), Duero (Kastilien und León, Region Madrid), Ebro (Katalonien, Aragon, La Rioja, Navarra), Miño-Sil (Galicien), Galicia Costa (Galicien), Cantábrico Occidental (Asturien, Kantabrien), País Vasco Interna (Baskenland) Cantábrico Oriental (Kantabrien, Baskenland).

Manchmal sind sie vollständig gefüllt und manchmal kann man auf dem Grund eines Stausees (embalse) spazieren gehen und sogar durch Straßen alter Dörfer wandern, die wegen des Wassers verschwunden sind. Spanien verfügt über ein großartiges Wassermanagementsystem für die Bewässerung, die Trinkwasserversorgung und die Stromerzeugung, das aus Stauseen besteht. Diese Stauseen verhindern oft auch, dass Überschwemmungen oder Flüsse über die Ufer treten.

In Spanien gibt es etwa 350 Stauseen, die insgesamt 56.069 Kubikhektometer Wasser speichern. Viele dieser Stauseen wurden in den Jahren der Franco-Diktatur gebaut, in denen ganze Dörfer (es ist von 500 die Rede) evakuiert und (oft gewaltsam) geräumt wurden, um Platz für die Wasserwirtschaft zu schaffen. Dennoch werden weiterhin Stauseen gebaut, 17 neue Projekte sind bis zum Jahr 2033 geplant.

Gemessen an der Zahl der Stauseen ist Spanien das Land mit den fünftmeisten Stauseen weltweit und das erste in der Europäischen Union. So schön manche Stauseen auch anzusehen sind, haben sie doch oft erhebliche soziale, ökologische und wirtschaftliche Auswirkungen. Doch das immer trockener werdende Spanien braucht diese Stauseen dringend und kann auf die „Embalses“ nicht verzichten.

In der spanischen Sprache muss man übrigens zwischen den Begriffen „embalse“ und „presa“ unterscheiden. Ein embalse ist ein Stausee und ein Wasserbauwerk, das ein großes Wasserreservoir enthält, in dem Flusswasser gespeichert wird. Eine „Presa“ ist ein Damm, der normalerweise in der Nähe des „embalse“ liegt und die Stauseen abschließt. Den (leicht widersprüchlichen) Zahlen zufolge gibt es in Spanien 350 Embalses oder Stauseen und 1.225 Presas oder Dämme.

Quelle: Agenturen