In den Tabakläden sieht man immer mehr Gläser mit Snus blanco (weißer Snus), einem Produkt, das bei jungen Leuten immer beliebter wird. Doch trotz ihres harmlosen Aussehens warnen Experten vor ihrem Gebrauch. Denn Snus enthält Nikotin und andere schädliche Stoffe, die langfristig zu schweren gesundheitlichen Problemen wie Abhängigkeit, Herzklopfen und sogar Krebs führen können.
In den letzten Jahren ist der Tabakkonsum unter spanischen Jugendlichen stark zurückgegangen, so dass heute nur noch ein Drittel derjenigen, die zu Beginn des 21. Jahrhunderts rauchten, raucht. Dieses neue Panorama hat die Tabakindustrie gezwungen, ihr Angebot zu diversifizieren. Infolgedessen führte sie eine ganze Reihe von nikotinhaltigen Produkten ein, die in den Augen der Jugendlichen weniger schädlich zu sein scheinen als das Rauchen selbst.
Zuerst waren es zum Beispiel Bongs, dann die elektronische Zigarette und schließlich die Vaporizer. Vor allem die beiden letztgenannten Produkte konnten viele junge Menschen überzeugen. Seit kurzem gibt es auch ein Produkt namens „Snus“. Vor allem seine synthetische Version, der ‚weiße Snus‘ oder Tabakbeutel, ist in Spanien stark im Kommen.
Schweden war das erste europäische Land, das dieses Produkt auf den Markt brachte. Snus sind kleine Tabakbeutel, die man mit dem Mund einnimmt. Sie enthalten Nikotin und andere Produkte wie mikrokristalline Zellulose oder Natriumcarbonat. Die derzeitige europäische Gesetzgebung verbietet Tabakerzeugnisse zum oralen Gebrauch. Für Produkte, die keinen Tabak, sondern Nikotin enthalten, gibt es jedoch keine Beschränkung.
Snus umgeht also das Gesetz, weil es synthetisches Nikotin enthält. Eigentlich sollte es nur im Internet erhältlich sein. Die hohe Nachfrage führt jedoch dazu, dass immer mehr Estancos (Tabakläden) das Produkt auch verkaufen. Die Snus-Beutel enthalten 2 bis 6 Mal mehr Nikotin als eine normale Zigarette. Sie tragen den Beutel auf Ihr Zahnfleisch auf, wo er sich langsam auflöst. 20 Päckchen kosten fünf Euro und die Wirkung eines Päckchens hält zwischen 20 und 40 Minuten an.
Gesundheitsexperten erinnern daran, dass der Tabakkonsum in Spanien jedes Jahr 60.000 Todesopfer fordert. Snus hilft keineswegs, vom Tabak loszukommen. Vielmehr ergänzt er oft diejenigen, die bereits rauchen.
Quelle: Agenturen
