Der spanische öffentlich-rechtliche Sender RTVE hat die Europäische Rundfunkunion (EBU) offiziell aufgefordert, eine interne Debatte über die Teilnahme Israels am Eurovision Song Contest 2025 zu beginnen. Diese Forderung geht auf die Besorgnis innerhalb der spanischen Gesellschaft über die Situation in Gaza und die Beteiligung des israelischen öffentlich-rechtlichen Senders KAN am Festival zurück.
In einem Brief an den Direktor der EBU betont RTVE sein Engagement für den Eurovision Song Contest, weist aber gleichzeitig auf die Bedenken hin, die in verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen in Spanien bestehen. Der Sender argumentiert, dass es angemessen wäre, wenn die EBU diese Bedenken anerkennen und unter ihren Mitgliedern Raum für Überlegungen zur Teilnahme von KAN am Festival schaffen würde.
Die Entscheidung, diesen Brief zu versenden, wurde nach Rücksprache mit dem Vorstand von RTVE getroffen. Anlass dazu gaben Fragen der politischen Partei Sumar, die die Teilnahme Israels am Festival angesichts der Werte der Freiheit und der Menschenrechte, die Eurovision angeblich fördert, in Frage stellte.
Israel wird beim Festival 2025 durch den Sänger Yuval Raphael mit dem Lied „New Day Will Rise“ vertreten sein. Raphael ist eine Überlebende der Angriffe vom 7. Oktober 2023 und ihr Lied enthält deutliche Hinweise auf diese Ereignisse. Obwohl die EBU 2024 ein israelisches Lied wegen seines politischen Inhalts ablehnte, wurde dieses neue Lied trotz der deutlichen Hinweise auf den Konflikt für die Teilnahme zugelassen.
RTVE betont, dass der Antrag nicht darauf abzielt, Israel direkt von der Teilnahme auszuschließen, sondern eine gemeinsame Diskussion über die Rolle der Rundfunkanstalten beim Festival und die Werte, die es repräsentiert, zu führen. Der Sender hofft, dass diese Debatte zu einem besseren Verständnis und Respekt zwischen den teilnehmenden Ländern beitragen kann.
Die EBU hat nun auf den Antrag von RTVE reagiert. In dieser Erklärung erinnerte die für die Organisation der Musikveranstaltung verantwortliche Organisation den öffentlich-rechtlichen Sender daran, dass „alle EBU-Mitglieder am Song Contest teilnehmen dürfen“. Sie betonten auch, dass sie in „ständigem Austausch“ mit den Teilnehmern, einschließlich RTVE, stehen, um „alle Facetten des Wettbewerbs“ zu besprechen.
Die EBU brachte auch ihre Freude über die Teilnahme des spanischen Senders am Eurovision Song Contest zum Ausdruck und gab an, dass sie sich der „tiefgreifenden Bedenken und Standpunkte“ bezüglich des aktuellen Konflikts im Nahen Osten bewusst sei.
Quelle: Agenturen





