Nach Maßnahmen in verschiedenen europäischen Ländern gegen den Overtourismus führt die spanische Stadt Sóller auf Mallorca eine „Nur für Anwohner“-Autozone ein. Touristen sind weiterhin willkommen, aber ihre Mietwagen sind im Stadtzentrum nicht mehr erlaubt.
Immer mehr Touristen reisen in dieses bekannte Urlaubsziel, was bei den Einheimischen Besorgnis auslöst. Um das Problem der Überfüllung zu lösen, hat der Stadtrat eine „Nur-Anwohner“-Autozone eingeführt, um Mietwagen aus dem Stadtzentrum fernzuhalten.
Laut der spanischen Zeitung „Majorca Daily Bulletin“ experimentiert der Stadtrat mit einer neuen Richtlinie, in deren Rahmen eine Umweltzone eingeführt werden soll. Im Rahmen dieser Richtlinie wäre es nur Anwohnern mit einem zugelassenen Auto erlaubt, im Stadtzentrum zu fahren. Mietwagen oder Autos, die nicht in der Region zugelassen sind, dürften das Zentrum nicht mehr befahren.
Laut Pep Porcel, dem Stadtrat für Mobilität, werden durch die neue Politik Parkplätze bereitgestellt. Touristen müssen ihre Autos dort abstellen. Der Stadtrat will mit dieser neuen Politik keine Touristen verbannen, sondern vor allem verhindern, dass neue Ferienhäuser in der Gegend angemeldet werden.
Overtourism in anderen Städten
Auch andere Städte haben genug vom Übertourismus. Die katalanische Region in Spanien verdoppelt beispielsweise ihre Tourismussteuer. In Barcelona kann diese Steuer beispielsweise bis zu 15 Euro pro Nacht betragen. Die italienische Stadt Florenz verbietet Airbnb-Gastgebern die Nutzung von Schlüsseltresoren und Reiseleitern die Verwendung von Lautsprechern. Venedig verlangt den doppelten Eintrittspreis und Rom erwägt ebenfalls, für die Gegend um den berühmten Trevi-Brunnen eine Eintrittsgebühr zu erheben.
Quelle: Agenturen