Soziale Ausgrenzung durch hohe Wohnkosten und unsichere Arbeitsplätze

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Ein neuer Bericht von Cáritas zeigt, dass die Zahl der Menschen, die in Spanien in sozialer Ausgrenzung leben, erneut gestiegen ist. Insgesamt handelt es sich um mehr als neun Millionen Einwohner, die Schwierigkeiten haben, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten oder am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Das ist fast jeder fünfte Spanier.

Fast die Hälfte dieser Gruppe befindet sich sogar in einer Situation schwerer Ausgrenzung. Oft handelt es sich um Menschen, die ihren Arbeitsplatz verloren haben, mit hohen Wohnkosten zu kämpfen haben oder mit unsicheren Verträgen konfrontiert sind. Den Forschern zufolge ist das Wohnen das größte Problem: Viele Familien geben einen Großteil ihres Einkommens für Miete oder Hypothek aus und haben zu wenig für andere Grundbedürfnisse übrig.

Auch die Arbeit bietet nicht mehr die Sicherheit von früher. Immer mehr Menschen mit einem Arbeitsplatz haben mit befristeten Verträgen, niedrigen Löhnen oder wechselnden Arbeitszeiten zu kämpfen. Dadurch ist es für viele Familien schwierig, finanziell stabil zu bleiben, selbst wenn sie Arbeit haben.

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Gustav Knudsen | Blaues Licht

Kinder gehören zu den am stärksten gefährdeten Gruppen. Ein erheblicher Teil der Minderjährigen in Spanien lebt in Armut oder in Familien, die Schwierigkeiten haben, über die Runden zu kommen. Das hat Auswirkungen auf ihre Gesundheit, ihre Bildung und ihre Zukunftschancen.

Der Bericht, der von mehr als hundert Forschern von Universitäten und sozialen Organisationen erstellt wurde, warnt davor, dass die Kluft zwischen denjenigen, die am gesellschaftlichen Leben teilhaben, und denjenigen, die zurückbleiben, immer größer wird. Ohne Gegenmaßnahmen könnte soziale Ausgrenzung in Spanien zu einem dauerhaften Problem werden.

Cáritas plädiert daher für mehr bezahlbaren Wohnraum, einen faireren Arbeitsmarkt und bessere Unterstützung für Familien mit niedrigem Einkommen. Nur so, sagen sie, könne der Abwärtsstrudel durchbrochen werden und Millionen Spaniern wieder eine Perspektive gegeben werden.

Quelle: Agenturen