In vielen Teilen Spaniens herrschten in den letzten Wochen und Tagen bereits hohe Temperaturen, die zwar für die Jahreszeit üblich sind, aber dennoch zur Vorsicht mahnen. Nach Angaben des spanischen Wetterdienstes AEMET wird von Donnerstag (18.07.2024) bis Samstag die erste richtige Hitzewelle dieses Sommers einsetzen. Die Temperaturen könnten 44 Grad oder mehr erreichen, vor allem im Süden in der Nähe von Städten wie Córdoba, Sevilla und Badajoz, aber auch in Zentralspanien in Städten wie Ciudad Real, Madrid und Zaragoza im Norden.
Die Hitzewelle wird den größten Teil des spanischen Festlands betreffen, mit Ausnahme der kantabrischen Küste und Teilen des Nordwestens, wie z.B. in Galicien. Am stärksten betroffen sind der Süden (Andalusien und Extremadura) sowie der Nordosten und das Zentrum (Kastilien-La Mancha, Madrid und Aragon). In diesen Regionen können die Temperaturen extreme Höhen erreichen, was für die gefährdete Bevölkerung potenziell gefährliche Bedingungen schafft.
In den Tälern des Guadiana, des Tajo und des Ebro werden bereits am Donnerstag Temperaturen von über 40 Grad erwartet. Im Guadalquivir-Tal könnten die Temperaturen sogar 44 Grad erreichen. In der übrigen Südhälfte des Landes werden die Temperaturen leicht über 38 Grad liegen.
Der Freitag gilt als Höhepunkt dieser ersten Hitzewelle, da hier die höchsten Höchsttemperaturen erwartet werden. In Teilen von Extremadura, Kastilien-La Mancha, Andalusien, Murcia und dem Ebrotal könnten die Temperaturen 40 Grad übersteigen. Im Guadalquivir-Tal können sie sogar 45 Grad erreichen, was für diese Jahreszeit extrem hohe Werte sind.
Auch in anderen Gebieten im Landesinneren, wie in der nördlichen Meseta und im Landesinneren Mallorcas, können die Temperaturen 36 Grad erreichen. Diese weit verbreitete Hitze wird die Stromnetze erheblich belasten, da mit einem sprunghaften Anstieg der Nachfrage nach Klimaanlagen und Kühlung zu rechnen ist.
Zusätzlich zu der großen Hitze wird es auch noch „Calima“ geben, ein Wetterphänomen, bei dem feiner Wüstensand in die Luft getragen wird. Dieses Phänomen wird vor allem die Mittelmeerregion betreffen. Das Vorhandensein von Calima kann die Luftqualität verschlechtern und bei empfindlichen Menschen zu Atemproblemen führen.
Obwohl die Temperaturen auch auf den Kanarischen Inseln ansteigen werden, wird nicht erwartet, dass sie den Schwellenwert überschreiten, um als offizielle Hitzewelle eingestuft zu werden. In den zentralen Gebieten werden Höchsttemperaturen von bis zu 36 Grad erwartet. Obwohl diese Temperaturen nicht als offizielle Hitzewelle gelten, sollten Bewohner und Touristen auf den Inseln dennoch Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, um eine Überhitzung zu vermeiden.
Während dieser Hitzewelle werden nicht nur die Tagestemperaturen steigen, sondern auch die Nachttemperaturen werden deutlich zunehmen. Die Mindesttemperaturen werden in diesem Zeitraum allmählich ansteigen, was in weiten Teilen des Landes zu so genannten „tropischen“ und „äquatorialen“ Nächten führt. Dieses Phänomen, bei dem die Temperaturen nachts nicht unter einen bestimmten Schwellenwert fallen, könnte schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bevölkerung haben.
In vielen südlichen, zentralen und mediterranen Gebieten können die Temperaturen zwischen Freitag und Samstag nicht unter 20 oder sogar 25 Grad fallen. Diese anhaltend hohen nächtlichen Temperaturen erschweren dem menschlichen Körper die Abkühlung, was zu Schlafstörungen und einem erhöhten Risiko hitzebedingter Krankheiten führen kann.
Das Phänomen der tropischen Nächte wird sich allmählich über die gesamte Landkarte ausbreiten, was bedeutet, dass immer mehr Regionen diese warmen Nächte erleben werden. Besonders besorgniserregend ist dies für städtische Gebiete, in denen der Wärmeinseleffekt die nächtlichen Temperaturen noch weiter erhöhen kann.
Quelle: Agenturen