Spanien braucht Altenpflegezentren – reichlich, und zügig

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Die Spanier stehen vor einer großen Herausforderung in der Altenpflege. Laut einem Bericht des Beratungsunternehmens Colliers werden in den nächsten drei Jahren etwa 2 Milliarden Euro für den Bau neuer Altenpflegezentren benötigt. Nur so kann die derzeitige Anzahl der verfügbaren Betten aufrechterhalten werden.

Seit 2018 sind 22.000 Betten hinzugekommen, sodass die Gesamtzahl nun bei 399.000 liegt. Dennoch wird der Bedarf damit nicht gedeckt. Die aktuelle Versorgungsrate liegt bei 4 Betten pro 100 Einwohner über 65 Jahren, während die WHO 5 Betten empfiehlt. Es fehlen also etwa 100.000 Betten.

Aufgrund der Bevölkerungsalterung wird die Zahl der Menschen über 65 im Jahr 2030 auf über 11 Millionen ansteigen. Ohne Gegenmaßnahmen wird die Versorgungsrate auf 3,8 sinken und der Mangel auf 134.000 Betten anwachsen. Deshalb werden jedes Jahr 68 neue Zentren mit insgesamt 20.000 zusätzlichen Betten und einer Investition von 750 Millionen Euro pro Jahr benötigt.

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Der Colliers-Bericht betont, dass nicht nur mehr Zentren benötigt werden, sondern auch bessere. Es besteht Bedarf an modernen, zugänglichen und technologisch angepassten Gebäuden. Es muss auch sorgfältig überlegt werden, wo diese Zentren angesiedelt werden sollen, da in einigen Regionen die Nachfrage größer ist.

Wirtschaftliche Unsicherheit und hohe Baukosten erschweren Investitionen. Ein Aufschub ist jedoch keine Option: Der Mangel wird nur noch größer werden. Öffentlich-private Partnerschaften sind von entscheidender Bedeutung, wobei die Regierung die Politik und Unterstützung bereitstellt und die Investoren das Geld und das Wissen bereitstellen.

Auch Alternativen wie häusliche Pflege und Tageszentren können helfen. Sie entlasten Pflegeheime und ermöglichen es älteren Menschen, länger zu Hause zu leben. Darüber hinaus besteht ein dringender Bedarf an gut ausgebildetem Pflegepersonal. Um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, sind Investitionen in die Ausbildung erforderlich.

Es ist mehr als nur Bauen nötig, denn auch gute Pläne, ausreichende Finanzierung und Unterstützung durch die Gesellschaft als Ganzes sind wichtig, um Spanien auf die Pflege älterer Menschen der Zukunft vorzubereiten.

Quelle: Agenturen