Spanien ist im Mai 2025 erstmals das Land, in dem die meisten Menschen in Europa Asyl beantragen. Nach Angaben der EU-Asylagentur (EUAA) gingen in diesem Monat fast 12.800 Anträge in Spanien ein, mehr als in Deutschland, Italien oder Frankreich.
Das ist bemerkenswert, denn Deutschland stand jahrelang an der Spitze. Aufgrund eines starken Rückgangs der syrischen Anträge sank die Zahl der Asylanträge dort jedoch auf etwa 9.900. Im Oktober 2024 waren es noch 16.000. Viele Syrer kehren nun in ihr Land zurück, da die Lage dort nach dem Sturz Assads ruhiger zu sein scheint.
In Spanien ist der Anstieg vor allem auf die Ankunft von Venezolanern zurückzuführen. Sie fliehen massenhaft aus ihrem Land aufgrund der Wirtschaftskrise, politischer Probleme und strengerer Einwanderungsbestimmungen in den USA. Diese Gruppe macht mittlerweile einen großen Teil der neuen Anträge aus.
Auch andere Länder erhielten viele Anträge, darunter Italien (rund 12.300) und Frankreich (11.900). Dort kommen viele Asylsuchende aus Ländern wie Bangladesch, Peru, Kongo, Afghanistan und Haiti.
Obwohl Spanien derzeit an der Spitze steht, ist Deutschland nach wie vor führend, was die Gesamtzahl der anerkannten Flüchtlinge seit 2008 angeht. Das sind etwa 150.000 gegenüber etwa 50.900 in Spanien.
Die EUAA betont, dass der Rückgang der syrischen Anträge nichts mit anderen europäischen Maßnahmen zu tun hat, sondern vor allem auf veränderte Bedingungen in Syrien selbst zurückzuführen ist.
Quelle: Agenturen