Spanien europaweit führend bei erneuerbaren Energien

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Spanien hat sich in den letzten Jahren zu einem echten Vorreiter im Bereich der erneuerbaren Energien in Europa entwickelt. Das Land profitiert von seiner günstigen geografischen Lage mit vielen Sonnenstunden und großen Gebieten mit konstantem Wind. Aber es ist nicht nur die Natur, die Spanien einen Vorteil verschafft; das Land verfügt auch über eine ehrgeizige Politik und innovative Industrien, die sich diese natürlichen Vorteile zunutze machen.

Bemerkenswert ist, dass in Spanien derzeit doppelt so viel Solarkapazität installiert wird wie in Deutschland, Italien, dem Vereinigten Königreich und Frankreich zusammen. Dieses explosive Wachstum ist das Ergebnis einer Kombination von Faktoren: sinkende Kosten für Solarmodule, günstige Vorschriften und eine wachsende öffentliche Unterstützung für saubere Energie.

Spaniens Solarsektor ist besonders beeindruckend. Das Land beherbergt einige der größten Solarparks der Welt, wie z.B. das Projekt Núñez de Balboa in der Extremadura, das mit mehr als 1,4 Millionen Solarmodulen genug Strom für 250.000 Menschen produziert.

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Aber es sind nicht nur die Megaprojekte, die hervorstechen. Die Installation von Solarmodulen boomt auch in kleinerem Maßstab, z.B. auf Dächern von Häusern und Unternehmen. Die spanische Regierung hat dies durch die Beseitigung bürokratischer Hindernisse und die Förderung des Eigenverbrauchs angeregt. Infolgedessen erzeugen immer mehr „Prosumenten“ ihre eigene Energie und speisen den Überschuss in das Netz ein.

Die Dominanz der Solarenergie wird durch die Präsenz führender Forschungsinstitute und Unternehmen, die ständig innovativ sind, noch verstärkt. Sie arbeiten an der nächsten Generation von Solarzellen, experimentieren mit neuen Materialien und entwickeln intelligente Energiemanagementsysteme.

Neben der Solarenergie ist Spanien auch ein wichtiger Akteur im Bereich der Windenergie. Das Land gehört zu den fünf Ländern mit der größten installierten Windkraftkapazität der Welt. Spaniens Windparks findet man von den Hügeln Navarras bis zu den Ebenen von Kastilien-La Mancha, wo die Windmühlen aus Cervantes‘ Don Quijote ihren modernen Gegenstücken Platz gemacht haben.

Eine spannende neue Entwicklung ist die Konzentration auf die Offshore-Windenergie. Obwohl die spanischen Küstengewässer in der Regel sehr tief sind, was die Installation herkömmlicher, auf dem Meeresboden errichteter Turbinen erschwert, sieht das Land große Chancen in schwimmenden Windkraftanlagen. Diese können weiter vor der Küste installiert werden, wo die Winde stärker und konstanter sind.

Mehrere Pilotprojekte befinden sich bereits in der Entwicklung, und die Erwartungen sind hoch. Wenn diese Technologie in großem Maßstab eingeführt werden kann, könnte sie der spanischen Energieerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen einen enormen Schub verleihen.

Mit der Zunahme der unsteten Energiequellen wie Sonne und Wind wird die Energiespeicherung immer wichtiger. Spanien ist sich dessen wohl bewusst und investiert massiv in Speichertechnologien. Das Land ist ein Vorreiter bei der konzentrierten Solarenergie (CSP) mit thermischer Speicherung. Bei diesen Anlagen wird das Sonnenlicht mit Hilfe von Spiegeln konzentriert und zur Erwärmung einer Flüssigkeit genutzt. Die gespeicherte Wärme kann auch nachts zur Dampferzeugung und zum Antrieb von Turbinen genutzt werden.

Doch Spanien denkt nicht nur an die Speicherung. Das Land arbeitet mit Hochdruck an der Entwicklung intelligenter Stromnetze oder „Smart Grids“. Diese Netze nutzen fortschrittliche Sensoren und Kommunikationstechnologien, um Echtzeitinformationen über Erzeugung und Verbrauch zu sammeln. Dies ermöglicht ein wesentlich effizienteres Management der Energieflüsse.

Außerdem erleichtern intelligente Netze die Integration von Elektrofahrzeugen in das Energiesystem. In Zukunft könnten Millionen von Elektroautos wie eine riesige verteilte Batterie zur Stabilisierung des Netzes beitragen.

Quelle: Agenturen