Im Jahr 2023 verzeichnete Spanien rund 5 Milliarden illegale Zugriffsversuche auf digitale Inhalte, was einem illegalen Markt im Wert von 33 Milliarden Euro entspricht. Obwohl Spanien bei der digitalen Piraterie innerhalb der Europäischen Union durchschnittlich abschneidet, nimmt es eine herausragende Stellung ein, wenn es um den illegalen Zugriff auf Sportereignisse, insbesondere Fußballspiele, geht. Spanien liegt mit fast 30 % mehr illegalen Zugriffsversuchen als andere europäische Länder an der Spitze.
Diese Ergebnisse wurden von Harrie Temmink vom Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) und Miguel Sánchez, Generaldirektor von DigitalEs, dem spanischen Fachverband für den Technologiesektor, während einer Sitzung in der Filmakademie vorgestellt.
In der Sitzung mit dem Titel „Die Auswirkungen der Piraterie auf die audiovisuelle Industrie“ wies Sánchez auf die Leichtigkeit hin, mit der Nutzer auf illegale Inhalte zugreifen können. Er wies darauf hin, dass 92 % der Nutzer über Google auf illegale Plattformen zugreifen und dass neun von zehn dieser Seiten Werbung enthalten.
Sánchez betonte, dass Piraterie nicht nur ein spanisches, sondern ein europäisches Problem sei, und verwies auf die veralteten Vorschriften von 2004, die dringend erneuert werden müssten. Der Kampf gegen die Piraterie laufe darauf hinaus, gegen kriminelle Organisationen vorzugehen, und die Lösung liege darin, ihnen die Finanzierungsquellen zu entziehen.
Temmink wies darauf hin, dass die digitale Piraterie unter den Internetnutzern weiter zunehme, mit durchschnittlich 10 illegalen Zugriffsversuchen pro Monat in der EU und acht in Spanien. Am stärksten betroffen sind Streaming-Websites, bei denen die illegalen Zugriffe im letzten Jahr um 10 % gestiegen sind. Aus den Daten des EUIPO geht hervor, dass 80 % der Europäer legale Quellen bevorzugen, wenn sie erschwinglich sind, und 41 % geben zu, dass sie manchmal daran zweifeln, ob eine Quelle legal ist. Außerdem erkennen 82 % an, dass der Zugriff auf illegale Inhalte Risiken birgt.
In Spanien haben im vergangenen Jahr nur 43 % für legale Inhalte bezahlt. Darüber hinaus ist ein Drittel der Nutzer, die auf illegale Inhalte zugreifen, in der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen. Temmink betonte daher die Bedeutung von Informations- und Aufklärungskampagnen, um das Bewusstsein zu schärfen.
Quelle: Agenturen




