Spanien hält an nationalem Schutz für Stierkämpfe fest

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Der spanische Kongress hat am Dienstag (07.10.2025) einen Gesetzentwurf abgelehnt, der den nationalen Schutz für Stierkämpfe aufheben sollte. Der sogenannte Volksinitiative-Gesetzentwurf „No es mi Cultura”, der von mehr als 600.000 Unterschriften unterstützt wurde, sollte dafür sorgen, dass Stierkämpfe nicht länger als „kulturelles Erbe” anerkannt werden.

Der Vorschlag sah vor, diese Befugnis an die autonomen Regionen zurückzugeben, damit diese selbst entscheiden können, ob sie die Tradition weiterhin unterstützen wollen oder nicht.

Die Abstimmung scheiterte, weil sich die linke PSOE der Stimme enthielt, während die rechten Parteien PP, Vox und UPN dagegen stimmten. Nur Sumar, ERC, Bildu, BNG und andere kleinere Parteien stimmten dafür, was jedoch nicht ausreichte. Damit bleibt das Gesetz aus dem Jahr 2013, das Stierkämpfe auf nationaler Ebene schützt, vorerst in Kraft.

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Laut Sumar repräsentiert der Vorschlag die Stimme der Bürger, die der Meinung sind, dass eine Praxis, bei der Tiere leiden, nicht in die heutige spanische Kultur passt. Die Partei betonte, dass das Ziel nicht darin bestehe, Stierkämpfe zu verbieten, sondern den „blinden Schutz” durch die Zentralregierung aufzuheben.

Die PSOE erklärte, dass sie die Diskussion über Stierkämpfe nicht durch Konfrontation, sondern durch Dialog und Respekt für alle Sensibilitäten führen wolle. Die Partei räumte ein, dass dies ein Thema sei, das je nach Region sehr unterschiedlich sei und dass man keine Spaltung innerhalb der Gesellschaft herbeiführen wolle.

Von Seiten der PP und Vox kam hingegen Kritik an dem Vorschlag. Sie betonten, dass Stierkämpfe ein „unveräußerlicher Bestandteil” der spanischen Tradition und Kultur seien. Laut Vox würde die Aufhebung des Schutzes einen gefährlichen Präzedenzfall schaffen, bei dem die Politik bestimmt, was Kultur ist und was nicht.

Regionale Parteien wie PNV und Junts waren enttäuscht über das Ergebnis. Sie sind der Meinung, dass Madrid sich nicht in kulturelle Entscheidungen der Regionen einmischen sollte. Ihrer Ansicht nach sollte jede autonome Gemeinschaft frei entscheiden können, ob Stierkämpfe noch zu ihrer Identität gehören.

Quelle: Agenturen