Spanien hat mittlerweile mehr als 27 Millionen Wohnungen, eine Rekordzahl, die Ende 2024 erreicht wurde. Dennoch bleibt die Wohnungsknappheit ein großes Problem. Von diesen Wohnungen werden etwa 19,2 Millionen als Hauptwohnsitz genutzt, während nicht weniger als 7,7 Millionen Wohnungen als Zweitwohnsitz oder Ferienwohnung dienen.
Diese Zweitwohnungen befinden sich oft in touristischen Gebieten oder kleinen Gemeinden und stehen einen Großteil des Jahres leer. Da sie nicht für eine dauerhafte Bewohnung zur Verfügung stehen, tragen sie kaum zur Lösung des Mangels an bezahlbarem Wohnraum in den Städten bei.
Zahlen des Immobilienportals idealista zeigen zudem, dass das Angebot an Kaufimmobilien stark zurückgegangen ist. Im ersten Quartal 2025 gab es 16 Prozent weniger Angebote als ein Jahr zuvor, der größte Rückgang, der jemals gemessen wurde. Dies, obwohl die Gesamtzahl der Wohnungen steigt.
Experten zufolge wird die Situation dadurch erschwert, dass viele Zweitwohnungen über Plattformen wie Airbnb für touristische Zwecke vermietet werden. Dadurch verschwinden noch mehr Wohnungen aus dem regulären Mietangebot. In beliebten Regionen führt dies zur Verdrängung der lokalen Bevölkerung, die keine bezahlbaren Wohnungen mehr finden kann.
Daher werden immer häufiger staatliche Maßnahmen gefordert. Dazu gehören steuerliche Anreize oder Vorschriften, die Eigentümer dazu motivieren, ihre Zweitwohnungen für Langzeitmieten zur Verfügung zu stellen. Nur zu bauen reicht nicht aus, auch die Umnutzung bestehender Wohnungen ist notwendig.
Solange ein großer Teil des Wohnungsbestands in Form von leerstehenden Zweitwohnungen brachliegt, wird das Wohnungsproblem in Spanien schwer zu lösen sein. Der Schlüssel liegt möglicherweise in einer besseren Nutzung des bereits vorhandenen Bestands.
Quelle: Agenturen