Laut dem jüngsten Bericht der spanischen Arbeitsagentur SEPE wird der Arbeitsmarkt in Spanien nach wie vor von gering qualifizierten Tätigkeiten dominiert. Auch 2024 gingen die meisten neuen Arbeitsplätze an Kellner, Arbeiter und Reinigungskräfte, was das hartnäckige Bild Spaniens als Land der Dienstleistungsberufe und einfachen Tätigkeiten erneut bestätigt.
Der größte Teil der abgeschlossenen Verträge betraf Angestellte im Gastgewerbe. Dies ist seit Jahren die wichtigste Quelle für Beschäftigung in Spanien, vor allem aufgrund der starken Abhängigkeit vom Tourismus. Auffällig ist, dass es kaum Arbeitsplätze gab, die mehr Fähigkeiten oder eine höhere Ausbildung erforderten.
Auch Arbeiter in der Industrie, der Landwirtschaft und der Reinigungsbranche gehören zu den Gruppen, die am häufigsten eine Beschäftigung fanden. Dabei handelt es sich oft um unregelmäßige, körperlich anstrengende und unsichere Arbeit mit geringen Aussichten auf eine stabile Karriere. Trotz Wirtschaftswachstum und Modernisierung stützt sich der Arbeitsmarkt in Spanien also weiterhin stark auf traditionelle und schlecht bezahlte Tätigkeiten.
Auf regionaler Ebene zeigt sich das gleiche Bild. In Provinzen wie Ciudad Real wurden in den ersten Monaten des Jahres 2025 die meisten neuen Verträge von jungen Menschen, Frauen und Menschen mit Behinderungen in Branchen wie Gastronomie, Reinigung und Landwirtschaft abgeschlossen. Hochqualifizierte Arbeit ist dort kaum zu finden, sodass viele Menschen, die studiert haben, anderswo Arbeit suchen.
Diese Situation zeigt, dass Spanien den Schritt zu einem vielfältigeren und spezialisierteren Arbeitsmarkt noch nicht geschafft hat. Innovative und gut bezahlte Arbeitsplätze sind rar und konzentrieren sich auf die großen Städte, während der größte Teil des Landes weiterhin von Arbeitsplätzen mit geringem Mehrwert lebt.
Dies macht die Abhängigkeit von Sektoren wie Tourismus und Landwirtschaft besonders deutlich. Solange es keinen ernsthaften Wandel hin zu Innovation und Wissen gibt, bleibt Spanien in dem Image eines Landes gefangen, in dem vor allem Kellner, Arbeiter und Reinigungskräfte beschäftigt sind.
Quelle: Agenturen





