Nach den neuesten Daten der spanischen Arbeitskräfteerhebung (EPA) ist die Arbeitslosenquote im zweiten Quartal 2025 auf 10,3 % gesunken. Das ist der niedrigste Stand seit siebzehn Jahren und bedeutet einen Rückgang um 236.100 Arbeitslose. Spanien hat nun erstmals mehr als 22 Millionen Erwerbstätige, ein historischer Rekord.
Dennoch gibt es wenig Grund zum Jubeln. Trotz des Rückgangs bleibt Spanien das EU-Land mit der höchsten Arbeitslosenquote. Kein anderes Land in der Union hat eine Arbeitslosenquote von über 10 %, während der europäische Durchschnitt bei 6 % liegt. Damit bleibt die Kluft zwischen Spanien und dem Rest Europas groß.
Das Wachstum der Beschäftigung kommt vor allem aus dem privaten Sektor, der über 500.000 Arbeitsplätze geschaffen hat. Der öffentliche Sektor blieb dabei zurück. Auffällig ist auch, dass mehr feste und Vollzeitstellen geschaffen wurden, was auf eine vorsichtige Erholung der Arbeitsmarktstruktur hindeutet.
Allerdings profitieren nicht alle Gruppen gleichermaßen davon. Vor allem junge Menschen haben es schwer: Mehr als ein Viertel von ihnen ist arbeitslos. Auch Frauen sind häufiger arbeitslos als Männer, obwohl sie etwas mehr neue Arbeitsplätze gefunden haben. Die Unterschiede bleiben also bestehen.
Regional gibt es große Unterschiede. In den Tourismusregionen wie den Balearen und Andalusien ist die Arbeitslosigkeit stark zurückgegangen, aber im Süden des Landes sind die Zahlen nach wie vor am höchsten. Die wirtschaftliche Ungleichheit zwischen den Regionen bleibt damit hartnäckig.
Schließlich gibt es noch weitere strukturelle Probleme. So gibt es in Spanien über 700.000 Haushalte, in denen niemand arbeitet. Außerdem reichen die Arbeitsplätze nicht immer aus, um die steigenden Lebenshaltungskosten auszugleichen, was den Druck auf die Erwerbstätigen erhöht.
Quelle: Agenturen