Spanien mit höchsten Wirtschaftswachstum in der EU

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Spanien ist auch in diesem Jahr wieder die am schnellsten wachsende Wirtschaft in Europa, mit einem erwarteten Wachstum von 3,2 % im Jahr 2025, deutlich über dem Durchschnitt der Eurozone von etwa 1 %. Damit bleibt Spanien weiterhin der Wachstumsmotor innerhalb der Europäischen Union. Darüber hinaus gelang es dem Land, seine Staatsverschuldung zu senken.

Der Dienstleistungssektor spielt dabei eine wichtige Rolle. Vor allem der Immobiliensektor und die schnell wachsende IT-Branche tragen seit der Pandemie drei Prozent zusätzlich zum BIP bei, mehr als im Rest Europas. So gelingt es Spanien, den Erfolg im Tourismus mit modernen und innovativen Unternehmen zu verbinden.

Spanien ist weniger von internationalen Spannungen betroffen. Das Land exportiert weniger in die USA als der europäische Durchschnitt und die Produkte haben wenig Konkurrenz aus China. Dadurch ist das Land weniger anfällig für Handelsstreitigkeiten und zusätzliche Einfuhrzölle.

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Gustav Knudsen | 1987

Die Migration ist ein weiterer positiver Faktor. Spanien nimmt im Vergleich zu vielen anderen großen EU-Ländern relativ mehr hochqualifizierte Einwanderer auf. Diese stärken den Konsum und die Produktivität, was der Wirtschaft einen wichtigen Impuls gibt.

Auch im Bereich der Haushaltspolitik gibt es gute Nachrichten. Aufgrund politischer Uneinigkeit werden EU-Mittel manchmal langsamer verwendet, aber das hält das Defizit vorerst besser in Schach. Darüber hinaus gibt es zusätzliche Verteidigungsausgaben, die der Wirtschaft einen zusätzlichen Schub geben. Daher erwartet Goldman Sachs nun ein Wachstum von 1,9 % im Jahr 2026 und 1,7 % im Jahr 2027.

Auch die Schuldenquote Spaniens sinkt. Ende Juni lag die Staatsverschuldung bei 103,4 % des BIP, gegenüber 105,3 % im Vorjahr. Die Regierung will bis Ende 2025 eine Quote von 101,7 % erreichen. Das ist innerhalb der EU immer noch hoch, aber der Abwärtstrend ist ein klares positives Signal.

Insgesamt steht Spanien in diesem Jahr besser da als je zuvor: Wachstum dank eines starken Dienstleistungssektors, Migration, einer klugen Haushaltspolitik und einer sinkenden Schuldenquote. Die Frage bleibt: Kann Spanien dieses Tempo in den kommenden Jahren halten?

Quelle: Agenturen