Die spanische Regierung hat die Entwicklung eines Pfandsystems angekündigt, um die Sammlung und das Recycling von Plastikflaschen zu verbessern. Die Initiative ergibt sich aus der Notwendigkeit, die europäischen Richtlinien zu erfüllen, wonach bis 2025 mindestens 77 % und bis 2029 sogar 90 % der Kunststoffflaschen gesammelt werden müssen. Derzeit erreicht Spanien diese Ziele mit dem bestehenden System der gelben Behälter nicht, was den Handlungsdruck noch erhöht.
Offiziellen Zahlen des Ministeriums zufolge lag die Kunststoffsammlung in Spanien im Jahr 2023 bei 41 %, während das Gesetz für dieses Jahr eine Zielvorgabe von 70 % auf der Grundlage der auf den Markt gebrachten Menge vorgibt. Im Jahr 2022 lag die Sammelquote bei 39,5 %. Die Zielvorgabe von 70 % für 2023 ist Teil einer Reihe von Zielen für die Kunststoffentsorgung: 77 % bis 2025, 85 % bis 2027 und 90 % bis 2029.
Sollte sich herausstellen, dass die Ziele für 2023 oder 2027 nicht erreicht werden, wird innerhalb von zwei Jahren ein landesweites Verpackungssammel- und -erstattungssystem eingerichtet, um sicherzustellen, dass die Ziele für 2025 und 2029 erreicht werden. So sieht es das spanische Gesetz vor.
Das System, das dem in anderen europäischen Ländern bereits erfolgreich eingeführten System ähnelt, funktioniert, indem ein zusätzlicher Betrag auf den Preis von Plastikflaschen aufgeschlagen wird. Dieses Geld erhalten die Verbraucher zurück, wenn sie die leere Flasche an speziellen Sammelstellen abgeben. Ziel ist es nicht nur, die Recyclingquoten zu erhöhen, sondern auch die Vermüllung und die durch Plastikabfälle verursachten Umweltschäden zu verringern.
Derzeit prüft das Ministerium für den ökologischen Wandel die Machbarkeit des Systems und die für die Umsetzung erforderlichen logistischen Anpassungen. Der Plan sieht eine Zusammenarbeit mit Supermärkten, kleinen Geschäften und anderen Verkaufsstellen vor, in denen die Verbraucher ihre leeren Verpackungen problemlos zurückgeben können. Darüber hinaus sind Sensibilisierungskampagnen geplant, um die breite Öffentlichkeit über die Bedeutung dieser Maßnahme zu informieren.
Das Pfandsystem ist auch ein Schritt, um zu verhindern, dass Spanien bei Nichterfüllung der europäischen Zielvorgaben mit finanziellen Sanktionen belegt wird. Länder, die die Vorgaben nicht erfüllen, riskieren eine EU-Strafe, die sich nach der Menge der nicht recycelten Kunststoffabfälle richtet. Für Spanien bedeutet dies erhebliche Kosten, da die Recyclingquoten derzeit weit unter den gewünschten Standards liegen.
Ähnliche Systeme haben sich in anderen Ländern wie Deutschland, den Niederlanden und den skandinavischen Staaten mit Sammelquoten von über 90 % bewährt.
Die spanische Regierung hofft, dass dieses System nicht nur die Umweltauswirkungen von Kunststoffabfällen verringern, sondern auch zu einer Kreislaufwirtschaft beitragen wird, in der Rohstoffe wiederverwendet werden.
Obwohl noch kein genaues Datum festgelegt wurde, soll das System in den nächsten Jahren schrittweise eingeführt werden. Die spanische Regierung sieht darin ein wichtiges Instrument, um den Kampf gegen die Plastikverschmutzung zu verstärken und die Nachhaltigkeit des Landes zu fördern.
Quelle: Agenturen





