Der Brand-Sommer 2025 ist in Spanien außergewöhnlich heftig. Im August brachen innerhalb kurzer Zeit mehrere Großbrände aus, vor allem in Galicien, Kastilien und León sowie Extremadura. Die Regierung teilte am Wochenende mit, dass die UME (die militärische Einheit für Katastrophenhilfe) massiv eingesetzt wird und die Löschflotte auf Hochtouren läuft. Allein in dieser Woche flog die 43. Luftwaffengruppe Hunderte von Stunden und führte mehr als tausend Wasserabwürfe durch.
Spanien setzt für die Kampagne 2025 56 Luftfahrzeuge, zehn BRIF-Elitebrigaden, vier EPRIF-Teams und sieben UMAP-Einheiten ein, wobei die Canadairs der 43. Luftwaffengruppe das Rückgrat bilden.
Die UME spielt eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung der Brände am Boden, mit spezialisierten Soldaten, die direkt eingreifen, Bulldozerlinien anlegen und Gebäude schützen. Derzeit sind mehr als 1.400 UME-Soldaten im Einsatz, mit über 2.000 in unterstützenden Funktionen und 450 verfügbaren Mitteln. Die 43. Luftwaffengruppe hat ihren Einsatz in kurzer Zeit um mehr als 375 Flugstunden und 1.077 Abwürfe erhöht. Der Verteidigungsminister bezeichnet die Situation aufgrund der Kombination aus Hitze, Wind und extremem Brandverhalten als „beispiellos“.
Die autonomen Regionen verfügen über starke Feuerwehren. In diesem Jahr setzt Andalusien mehr als 3.600 Fachkräfte und rund 40 Luftfahrzeuge für den Plan INFOCA ein, darunter 14 Flugzeuge, 26 Hubschrauber, Löschfahrzeuge und Beobachtungsnetze. Das Dokument enthält Informationen pro Provinz über Stationen, Ausrüstung und Teams für eine schnelle Aufstockung.
Koordination und europäische Hilfe sind ebenfalls von entscheidender Bedeutung. Das Innenministerium koordiniert den Einsatz der Ressourcen mit den Regionen und steht in Kontakt mit dem EU-Dienst ECHO für den Europäischen Katastrophenschutzmechanismus. Diese Zusammenarbeit führt zu zusätzlichen Löschflugzeugen aus anderen Ländern, beispielsweise italienische Flugzeuge zur Unterstützung der spanischen Brandherde. Darüber hinaus finanziert die EU neue Canadairs und Hubschrauber und teilt ihr Wissen für einen „360-Grad-Ansatz” zur Brandbekämpfung.
Spanien hat das Angebot der Niederlande angenommen, zwei Chinook-Transporthubschrauber mit Bambi Buckets (ca. 8.000 Liter pro Abwurf) und etwa 60 Soldaten des Verteidigungshubschrauberkommandos nach Spanien zu entsenden. Die Operation wird unter spanischer Leitung von einem Stützpunkt in der Nähe von León aus durchgeführt. Die Hubschrauber beginnen am Dienstag mit den Löscharbeiten und bleiben bis zum 1. September im Einsatz.
Die Erkennung und Risikoeinschätzung erfolgt zunehmend anhand von Daten. AEMET veröffentlicht täglich Brandrisikokarten auf der Grundlage von Wettermodellen, während Copernicus/EFFIS nahezu in Echtzeit Satelliteninformationen über aktive Brände, Brandgefahr und abgebrannte Flächen liefert. MITECO bündelt diese europäischen Daten in einem eigenen Dashboard mit täglichen Indikatoren für Spanien. Zusammen helfen diese Tools, Ressourcen schneller zu verlegen und Prioritäten zu setzen.
Prävention ist entscheidend. EPRIF-Teams und Regionen schaffen Brandschneisen, führen kontrollierte (Kalt-)Brände durch, fördern die Beweidung und entfernen brennbares Material. Die Behörden betonen sicheres Verhalten: kein Feuer in der Natur, keine Zigarettenkippen oder Glas zurücklassen und Verbrennen von Schnittabfällen nur mit Genehmigung und unter strengen Sicherheitsvorkehrungen.
Warum ist das für Sie als Einwohner oder Urlauber in Spanien wichtig? Weil schnelle Alarmierung und Disziplin Leben retten. Befolgen Sie die Anweisungen der Protección Civil, überprüfen Sie die lokale Brandgefahr und rufen Sie bei Rauch sofort 112 an. Die aktuellen Hitzewellen und Windverhältnisse sorgen dafür, dass ein kleiner Funke innerhalb von Minuten zu einer Feuerwand werden kann.
Quelle: Agenturen