Die Rückkehr von Donald Trump als Präsident der Vereinigten Staaten löst bei den Spaniern große Besorgnis aus, wie eine aktuelle Umfrage des DYM-Instituts zeigt. Fast 55 % der Befragten gaben an, sie seien besorgt über die Auswirkungen seiner Politik auf die internationalen Beziehungen und die wirtschaftliche Stabilität. Nur 12 % der Befragten sehen seiner erneuten Präsidentschaft mit Hoffnung oder Optimismus entgegen.
Trump, der kürzlich seine Amtseinführung feierte, hat in seiner ersten Rede deutlich gemacht, welchen Kurs er einschlagen wird. Er will mehr Druck auf die NATO-Länder ausüben, droht Verbündeten wie Gegnern mit Handelszöllen und will die Vereinigten Staaten aus internationalen Abkommen wie dem Pariser Klimaabkommen zurückziehen. Außerdem hat er ein strengeres Vorgehen gegen Einwanderung und eine verstärkte Militärpräsenz an der Südgrenze angekündigt.
Die politische Zugehörigkeit spielt eine wichtige Rolle dabei, wie die Spanier seine Rückkehr bewerten. Die Anhänger linker Parteien wie Sumar (45 %) und PSOE (31 %) zeigen sich am besorgtesten. Rechtsgerichtete Parteien wie die PP (18 %) und VOX (5 %) sehen seine Präsidentschaft wesentlich positiver. Vox-Chef Santiago Abascal nahm sogar an der Amtseinführung teil, zusammen mit anderen ideologischen Verbündeten wie der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und dem argentinischen Präsidenten Javier Milei.
Die Umfrage zeigt auch, dass die meisten Spanier den wirtschaftlichen Auswirkungen von Trumps Politik skeptisch gegenüberstehen. Immerhin 58,5 % befürchten negative Auswirkungen auf die Weltwirtschaft, vor allem wegen möglicher Handelskriege und Zölle. Gleichzeitig sehen 44,5 % der Befragten sogar positive Auswirkungen auf die US-Wirtschaft. Andere Sorgen, wie der Konflikt zwischen Israel und Palästina und der Krieg in der Ukraine, lösen gemischte Reaktionen aus.
Spanien wurde in Trumps Plänen ausdrücklich erwähnt. Er behauptete fälschlicherweise, Spanien gehöre zu den BRICS-Ländern und drohte, spanische Produkte mit 100 % Zöllen zu belegen, wenn das Land seine Verteidigungsausgaben nicht erhöhe. Die spanische Regierung hat dies schnell entkräftet und betont, dass sie sich bereits verpflichtet hat, bis 2029 2 % des BIP für die Verteidigung auszugeben. Ministerpräsident Pedro Sánchez rief die europäischen Länder außerdem dazu auf, gemeinsam für die Demokratie einzutreten und sich gegen die „internationale reaktionäre Bewegung“ zu wehren, wie er es nannte.
Trump hat auch Tech-Magnaten wie Elon Musk, Tim Cook und Jeff Bezos in sein neues Kabinett aufgenommen, was ihm zusätzliche Kritik eingebracht hat. Sánchez bezeichnete diese Gruppe als „Technocasta“ und warnte vor ihrem wachsenden Einfluss auf die internationale Politik.
Die Meinungen über die kritische Haltung der spanischen Regierung gegenüber Trump sind geteilt. Etwa 40 % unterstützen die Kritik, während 35,9 % sie nicht teilen. Die meiste Unterstützung kommt von Anhängern linker Parteien, während sich rechte Wähler wie die von VOX klar gegen diese Kritik aussprechen.
Quelle: Agenturen