Die Rückkehr von Donald Trump als US-Präsident ins Weiße Haus bringt Spanien in eine diplomatisch schwierige Situation. Trotz deutlicher ideologischer Differenzen betont die spanische Regierung unter Premierminister Pedro Sánchez die Bedeutung guter Beziehungen zur neuen US-Regierung.
Während seiner ersten Amtszeit als Präsident hat Trump Handelsmaßnahmen ergriffen, die sich negativ auf die spanische Wirtschaft auswirken. Mehr als 100 spanische Produkte, darunter Olivenöl, Wein und iberischer Schinken, waren damals von hohen US-Einfuhrzöllen betroffen. Die Vermeidung solcher Maßnahmen steht nun ganz oben auf Spaniens Agenda.
Nach Ansicht des Außenministers ist es von entscheidender Bedeutung, die Beziehungen zu den USA trotz der ideologischen Kluft zu stärken. Er warnte jedoch auch vor einer „reaktionären Welle“, die seiner Meinung nach die Demokratie in Europa bedroht. In einem kürzlich geführten Interview betonte er, dass Spanien und Europa eine gemeinsame Front bilden müssten, um die demokratischen Werte vor möglichem Druck von außen zu schützen.
Auf wirtschaftlicher Ebene hat die spanische Regierung deutlich gemacht, dass die Verbesserung der transatlantischen Beziehungen eine Priorität darstellt. Der Wirtschaftsminister erklärte in Brüssel, Spanien werde sich für eine stärkere Zusammenarbeit mit den USA einsetzen, sowohl im Bereich des Handels als auch der Investitionen. Er betonte, dass Europa seinen eigenen Kurs verfolgen und nicht völlig von der US-Politik abhängig sein sollte.
Darüber hinaus ist die Zusammenarbeit innerhalb der NATO ein wichtiger Diskussionspunkt. Trump hat in der Vergangenheit Druck auf die europäischen Länder ausgeübt, ihre Verteidigungsausgaben auf vier Prozent des BIP zu erhöhen, eine Forderung, die seinerzeit zu Spannungen führte. Spanien hält jedoch an dem zuvor vereinbarten Ziel von zwei Prozent fest und betont, dass solche Entscheidungen innerhalb der NATO gemeinsam getroffen werden.
Trotz politischer Differenzen strebt Spanien eine konstruktive Zusammenarbeit mit Trumps neuer Regierung an. Premierminister Sánchez betonte kürzlich auf einer Veranstaltung zum Thema künstliche Intelligenz, dass die Demokratie in Europa entschieden verteidigt werden müsse. „Demokratie ist nicht eine Tülle oder ein Euro, sondern eine Stimme pro Person“, argumentierte Sánchez. Er forderte die europäischen Staats- und Regierungschefs auf, ihren Einfluss zu nutzen, um Werte wie Freiheit und Gleichheit zu schützen.
Auch die Europäische Union blickt mit einem pragmatischen Blick auf die neue US-Regierung. Teresa Ribera, die neue Vizepräsidentin der Europäischen Kommission für den Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft, betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit und der Vermeidung von Konfrontation. Ihrer Meinung nach ist ein friedliches Verhältnis zu den USA sowohl für Europa als auch für die Weltordnung von großer Bedeutung.
Am Tag seiner Amtseinführung traf Trump mit seiner Frau Melania in Washington ein, wo er wenige Stunden später als 47. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt wurde. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt wurde. Spanien blickt nun mit einer Mischung aus Hoffnung und Vorsicht auf die kommenden Jahre unter seiner Führung, da für die bilateralen Beziehungen viel auf dem Spiel steht.
Quelle: Agenturen