Eine kürzlich von der spanischen Handelskammer in Auftrag gegebene Umfrage zeigt, dass 55 % der spanischen Unternehmer der Meinung sind, dass Spanien kein günstiges Land für eine Unternehmensgründung ist. Die Umfrage wurde zwischen dem 15. November und dem 15. Dezember 2024 durchgeführt und umfasste die Teilnahme von 1.768 Unternehmen.
Die Unternehmer verweisen auf mehrere Hindernisse, die das Geschäftsumfeld in Spanien erschweren. Eines der Hauptprobleme ist die hohe Steuerbelastung, die von vielen als zu hoch angesehen wird. Darüber hinaus werden die Arbeitskosten als zu hoch empfunden, was die Einstellung von Mitarbeitern weniger attraktiv macht. Bürokratie und Überregulierung werden ebenfalls als Hindernisse angeführt, die die Gründung und Führung eines Unternehmens verlangsamen und erschweren.
Ein weiteres Problem ist der begrenzte Zugang zu Finanzmitteln. Viele Unternehmer finden es schwierig, die notwendigen Mittel für die Gründung oder Erweiterung ihrer Projekte zu erhalten, was Innovation und Wachstum behindert. Außerdem werden die geltenden Vorschriften als komplex und oft widersprüchlich empfunden, was zu Unsicherheit und zusätzlichen Kosten für Unternehmen führt, die versuchen, sie einzuhalten.
Die Wahrnehmung Spaniens als ein für das Unternehmertum ungünstiges Land wirkt sich auch auf die internationale Position des Landes aus. In internationalen Rankings zur Erleichterung der Geschäftstätigkeit schneidet Spanien oft schlechter ab als andere europäische Länder, was ausländische Investoren abschrecken kann. Dies wiederum kann sich negativ auf das Wirtschaftswachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen auswirken.
Es gibt jedoch auch positive Anzeichen. Ein erheblicher Prozentsatz der Unternehmer ist der Ansicht, dass Spanien über Stärken verfügt, die zur Verbesserung des Geschäftsumfelds genutzt werden können. Die strategische geografische Lage, die Lebensqualität und das Potenzial für Tourismus und Technologie werden als Faktoren genannt, die zu einem günstigeren Umfeld für Unternehmen beitragen können.
Um die Situation zu verbessern, fordern die Unternehmer eine Reihe von Maßnahmen. Erstens fordern sie Steuersenkungen und Anreize zur Förderung von Investitionen. Der Abbau bürokratischer Hindernisse und die Vereinfachung von Verfahren werden ebenfalls als entscheidend angesehen. Außerdem muss der Zugang zu Finanzmitteln verbessert werden, insbesondere für KMU, die häufig das Rückgrat der Wirtschaft bilden.
Bildung und Ausbildung werden ebenfalls als Schlüsselbereiche für Verbesserungen angesehen. Die Förderung einer Kultur des Unternehmertums und die Vermittlung der erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse an künftige Unternehmer können dazu beitragen, eine dynamischere und innovativere Unternehmenslandschaft zu schaffen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass trotz der großen Herausforderungen auch Verbesserungspotenzial vorhanden ist. Durch gezielte Maßnahmen und die Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor kann sich Spanien in ein attraktiveres Land für Unternehmer und Investoren verwandeln, was letztlich zu Wirtschaftswachstum und Wohlstand beitragen wird.
Quelle: Agenturen





