Spanien vollständig mit erneuerbaren Energien versorgt

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Am Donnerstag, dem 17. April 2025, hat Spanien einen historischen Meilenstein erreicht: Zum ersten Mal in seiner Geschichte wurde der gesamte Strombedarf des Landes über mehrere Stunden hinweg vollständig aus erneuerbaren Energien gedeckt. Um 14:45 Uhr wurde sogar ein Produktionspeak von 114 Prozent verzeichnet, was bedeutete, dass mehr Strom erzeugt wurde als verbraucht wurde. Der überschüssige Ökostrom, der größtenteils aus Solar- und Windenergie stammte, konnte somit exportiert oder gespeichert werden.

Einer der Faktoren, die diese Leistung ermöglichten, war die Tatsache, dass fünf der sieben Kernkraftwerke vorübergehend außer Betrieb waren, darunter die wichtigen Kraftwerke Cofrentes und Ascó 1. Dadurch stieg der Anteil erneuerbarer Energiequellen an der Gesamtproduktion auf über 77 Prozent. Trotz dieser Abwesenheit von Kernenergie konnte das spanische Netz den gesamten Inlandsbedarf decken.

Laut dem Energieexperten Pedro Fresco ging sogar saubere Energie verloren, da das Stromnetz und die Speicherkapazitäten nicht alles bewältigen konnten. Er ist der Meinung, dass Spanien mehr in gute Batterien und ein intelligenteres Energienetz investieren muss. Derzeit werden bereits Speicherseen zur Energiespeicherung genutzt, und es gibt Pläne für neue Projekte, wie beispielsweise ein großes Speicherprojekt auf Gran Canaria.

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Obwohl dieser Meilenstein beeindruckend ist, bleibt die Frage, ob er in Zukunft wiederholbar ist. Spanien hat dank seiner geografischen Lage einen Vorteil: Es gibt viele Sonnentage und konstante Windströme, was das Risiko einer sogenannten „Dunkelflaute“ (Perioden ohne Sonne oder Wind) wie in Deutschland verringert. Dennoch gibt es Zeiten, in denen das Land immer noch auf Gaskraftwerke zurückgreift, insbesondere in Zeiten geringer erneuerbarer Energieproduktion.

Ende 2024 verfügte Spanien über eine Gesamtstromkapazität von 132.343 Megawatt, davon 64 Prozent aus erneuerbaren Quellen wie Sonne und Wind. Damit ist das Land führend in der Energiewende. Jetzt ist es vor allem wichtig, mehr Energie speichern zu können und das Stromnetz intelligenter zu gestalten, damit solche Erfolge häufiger erzielt werden können.

Quelle: Agenturen