In Spanien wird seit Jahren über die Einführung einer Tourismussteuer diskutiert. Befürworter verweisen auf die Möglichkeit, mit diesen Einnahmen die Belastung der Infrastruktur und der öffentlichen Dienste zu verringern, insbesondere in touristischen Hotspots. Gegner befürchten jedoch, dass der Tourismus dadurch zurückgehen könnte. Bislang haben nur Katalonien und die Balearen eine Tourismussteuer eingeführt. Bemerkenswert ist, dass der Tourismus in diesen Regionen nicht zurückgegangen ist, sondern trotz der zusätzlichen Kosten für Besucher weiter gewachsen ist.
Eine Untersuchung von Holidu zu den durchschnittlichen Touristensteuern in Europa zeigt, dass Amsterdam derzeit die höchste Touristensteuer in Europa erhebt. Besucher zahlen dort durchschnittlich 18,45 Euro zusätzlich pro Nacht, was einem Aufschlag von mehr als 12 Prozent auf die normalen Übernachtungskosten entspricht.
Nach Amsterdam folgen vier griechische Städte: Athen, Rhodos, Heraklion und Thessaloniki. Dort liegt die Steuer bei durchschnittlich 8,17 Euro pro Nacht. In Griechenland hängt die Tourismussteuer von der Art der Unterkunft und der Saison ab, wobei im Sommer höhere Sätze gelten.
Auch in Deutschland werden Besucher stark besteuert. In Berlin gilt seit dem 1. Januar 2025 eine Steuer von 7,5 Prozent auf alle Kurzaufenthalte, einschließlich Geschäftsreisen. Das entspricht durchschnittlich 7,38 Euro pro Nacht. In Italien variiert der Betrag je nach Stadt und Art der Unterkunft: In Mailand zahlt man bis zu 7 Euro in Luxushotels, in Rom und Florenz kann es bis zu 10 Euro in Fünf-Sterne-Hotels betragen.
In Spanien erheben nur Katalonien und die Balearen eine Tourismussteuer. In Barcelona beträgt die durchschnittliche Steuer 5,81 Euro pro Nacht, vor allem aufgrund einer zusätzlichen kommunalen Abgabe. Der endgültige Preis hängt von der Art der Unterkunft ab. So zahlen Sie in Fünf-Sterne-Hotels 7,50 Euro pro Person und Nacht, davon 3,50 Euro an die Region Katalonien und 4 Euro an die Gemeinde Barcelona. In einem Vier-Sterne-Hotel beläuft sich der Betrag auf 5,70 Euro (1,70 + 4 Euro). Die Tarife unterscheiden sich also erheblich je nach Unterkunftsklasse.
Auf den Balearen, darunter Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera, gilt seit 2016 eine Ökosteuer. Der Betrag hängt von der Saison, der Art der Unterkunft und der Aufenthaltsdauer ab. In Fünf- und Vier-Sterne-Hotels zahlen Sie 4 Euro pro Person und Nacht. Für Drei-Sterne-Hotels, Ferienwohnungen, Casas Rurales und Boote sind es 3 Euro. In anderen Unterkünften gilt ein Tarif von 2 Euro pro Nacht.
Auch außerhalb Kataloniens und der Balearen gibt es in Spanien Initiativen zur Erhebung einer lokalen Tourismussteuer. So wird in Gemeinden wie Mogán auf Gran Canaria, Masca auf Teneriffa und Santiago de Compostela in Galicien bereits eine Form der Steuer erhoben. In anderen Orten wird noch intensiv über die mögliche Einführung einer „tasa turística” diskutiert, insbesondere in Gebieten mit stark wachsendem Tourismus.
Quelle: Agenturen





