Eine neue Umfrage für die Zeitung 20minutos zeigt, dass 39 Prozent der Spanier der Meinung sind, dass die Regierung wegen des Krieges in Gaza Maßnahmen gegen Israel ergreifen sollte. Demgegenüber stehen mehr als 30 Prozent, die damit nicht einverstanden sind, während der Rest zweifelt oder keine klare Position bezieht.
Die politische Präferenz spielt bei dieser Uneinigkeit eine große Rolle. Die Wähler der PSOE und Sumar sind eindeutig dafür: 57 bzw. fast 69 Prozent wollen eingreifen. Bei den Anhängern der PP liegt dieser Prozentsatz bei nur 26 Prozent und bei den Vox-Wählern sogar nur bei 17 Prozent. Je linker die politische Präferenz, desto stärker der Ruf nach Maßnahmen.
Premierminister Pedro Sánchez hat bereits neun mögliche Maßnahmen vorgestellt, die noch vom Ministerrat diskutiert werden müssen. Dazu gehören unter anderem ein Waffenembargo gegen Israel, ein Verbot des Waffenhandels und die Verweigerung des Zugangs zu spanischen Häfen für Schiffe, die Treibstoff oder Waffen nach Israel transportieren. Auch Flugzeuge mit militärischem Material würden aus dem spanischen Luftraum verbannt werden.
Weitere Optionen sind die Einschränkung der konsularischen Dienste in den besetzten Gebieten, die Verweigerung der Einreise nach Spanien für Personen, die am Krieg in Gaza beteiligt sind oder mutmaßliche Kriegsverbrecher sind, sowie ein vollständiges Verbot des Handels mit Produkten aus den besetzten Gebieten.
Darüber hinaus will die Regierung die Unterstützung für Palästina erhöhen. So würde der Beitrag zur UNWRA um 10 Millionen Euro steigen und die humanitäre Hilfe bis 2026 auf 150 Millionen Euro anwachsen. Außerdem wird es mehr Unterstützung für die Landwirtschaft, die Ernährungssicherheit und die medizinische Versorgung geben, neben einem größeren spanischen Beitrag zur europäischen Militärmission in Rafah.
Auch im kulturellen und sportlichen Bereich wird über die Rolle Spaniens diskutiert. So wird gefordert, Israel von internationalen Veranstaltungen wie dem Eurovision Song Contest und großen Sportturnieren wie der Fußball-Weltmeisterschaft 2026 auszuschließen. Spanien möchte damit eine Vorreiterrolle in Europa übernehmen, allerdings wurde darüber noch keine Entscheidung getroffen.
Mit diesen Plänen nimmt Spanien eine der deutlichsten Positionen innerhalb Europas ein. Dennoch ist ungewiss, ob die Vorschläge tatsächlich angenommen werden, da die öffentliche Meinung weiterhin geteilt ist.
Quelle: Agenturen





