Nach Angaben des Branchenverbands Andimac wird es im Jahr 2030 mehr als 10 Millionen Häuser geben, die zwischen 60 und 90 Jahre alt sind. Mehr als die Hälfte der spanischen Wohnungen altert also schnell, während das Tempo der Renovierungen stark hinterherhinkt.
Derzeit werden nur 27.000 Wohnungen pro Jahr renoviert. In den letzten zehn Jahren waren es insgesamt 275.000 Wohnungen. Das ist viel weniger als die 160.000 Renovierungen pro Jahr, die ursprünglich im Plan für Wiederaufbau, Transformation und Resilienz vorgesehen waren. Wenn sich dieses Tempo nicht erhöht, werden ab 2030 fast 30 % der Wohnungen älter als 70 Jahre und mehr als 11 % älter als 80 Jahre sein.
Die europäischen NextGenerationEU-Fonds sollten zwischen 2021 und 2026 die Renovierung von 410.000 Wohnungen gewährleisten. Nun, da dieses Jahr näher rückt, zeigt sich, dass dieses Ziel nicht erreicht werden wird. Darüber hinaus läuft die Finanzierung 2026 aus, was der Branche Sorgen bereitet. Ein großes Problem ist auch der Mangel an Fachkräften für die Durchführung der Projekte.
Hinzu kommt, dass strengere Energieanforderungen eigentlich zu einer höheren Nachfrage nach Dämmung und nachhaltigen Anlagen führen müssten. Dennoch bleiben die Investitionen pro Renovierung begrenzt. Im Jahr 2024 gaben spanische Haushalte durchschnittlich 866 Euro aus, kaum mehr als im Jahr 2023. Für 2025 wird ein leichter Anstieg auf 916 Euro erwartet, aber das ist immer noch zu wenig, um große Verbesserungen zu erzielen.
Der Wohnungsmarkt hat unterdessen mit einem großen Mangel zu kämpfen. Zwischen 2021 und 2024 kamen fast eine Million Haushalte hinzu, während in diesem Zeitraum nur 454.000 neue Wohnungen gebaut wurden. Der Mangel von mehr als einer halben Million Wohnungen verschärft die Situation noch weiter.
Schließlich schneidet die Energieeffizienz spanischer Wohnungen besonders schlecht ab: 80 % haben ein Energieeffizienzlabel E, F oder G. Steuerabzüge für energiesparende Renovierungen waren früher beliebt, aber diese Steuervorteile hängen vollständig von europäischer Unterstützung ab und drohen 2026 zu verschwinden.
Quelle: Agenturen