Spanier essen weniger Brot als vor zehn Jahren

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Der Brotverbrauch in Spanien ist in den letzten zehn Jahren um etwa ein Viertel zurückgegangen. Nach Angaben des Ministeriums für Landwirtschaft isst ein Spanier durchschnittlich noch 29 Kilogramm Brot pro Jahr, also etwa 76 Gramm pro Tag. Dennoch gab es im vergangenen Jahr einen leichten Aufschwung: Der Brotverbrauch stieg gegenüber dem Vorjahr leicht an.

Fast jeder spanische Haushalt kauft weiterhin Brot: Mehr als neunundneunzig von hundert Familien haben das Produkt noch immer im Haus. Die Gesamtausgaben für Brot beliefen sich im vergangenen Jahr auf über 3,4 Milliarden Euro, was einem Wachstum von etwas mehr als drei Prozent entspricht. Auch die Menge an Brot, die zu Hause gegessen wird, nimmt wieder vorsichtig zu.

Der Vorsitzende des spanischen Bäckereiverbandes Ceoppan erklärt, dass der Rückgang vor allem auf veränderte Essgewohnheiten und das Aufkommen gesünderer oder vielfältigerer Alternativen zurückzuführen ist. Er betont, dass das Bäckerhandwerk mehr Wertschätzung verdient, um junge Menschen zu motivieren, diesen Beruf zu ergreifen.

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Auch die Preise haben einen Einfluss. Der Preis für Brot ist im letzten Jahr leicht gestiegen, aber über einen Zeitraum von zehn Jahren ist Brot fast ein Drittel teurer geworden. Andere Backwaren wie Gebäck und Brötchen sind sogar um fast die Hälfte im Preis gestiegen.

Ein positiver Punkt für die Verbraucher ist, dass seit kurzem alle Brotsorten in Spanien unter den ermäßigten Mehrwertsteuersatz von vier Prozent fallen. Bis vor kurzem galt dies nur für „normales” Brot, aber durch ein Urteil des Obersten Gerichtshofs fallen nun auch Spezialbrote wie Vollkorn- oder Mehrkornbrote unter diesen günstigen Steuersatz.

Trotz des Rückgangs bleibt Brot ein wichtiger Bestandteil der spanischen Esskultur. Die Branche hofft, dass neue Kampagnen und Innovationen die Liebe zum handwerklich hergestellten Brot wiederbeleben können.

Quelle: Agenturen