Spanier und Dänen bewerten die Tourismussteuer positiv

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Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass Spanier und Dänen der Einführung von Touristensteuern in Europa am positivsten gegenüberstehen. Diese Maßnahme wird von vielen Städten und Ländern als mögliche Lösung für den Übertourismus, d.h. die überwältigende Zahl von Besuchern an beliebten Reisezielen, angesehen. In Spanien befürworten 54 % der Bevölkerung diese Idee, während in Dänemark 53 % der Befragten die Initiative unterstützen.

In der von YouGov im August 2024 durchgeführten Umfrage wurden über 9.600 Europäer zu ihrer Meinung befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass sich neben Spanien und Dänemark auch Länder wie Frankreich (50 %) und Deutschland (49 %) für eine Kurtaxe aussprechen. In Ländern wie Italien (45 %) und Großbritannien (48 %) ist die Zustimmung dagegen geringer.

In Spanien wird die Kurtaxe derzeit nur in zwei Regionen erhoben: Katalonien und die Balearen. Barcelona, eine der meistbesuchten Städte in Europa, erhebt eine der höchsten Touristensteuern des Kontinents. Außerdem wird diese Steuer im nächsten Jahr erhöht, ebenso wie andere Gebühren für touristische Dienstleistungen wie Busreisen und Kreuzfahrten.

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Gustav Knudsen | Blaues Licht

Kritiker weisen darauf hin, dass eine zu hohe Steuer Touristen abschrecken oder sie in nahe gelegene Städte mit niedrigeren Gebühren abwandern könnte. Gleichzeitig wird für weitere Erhöhungen plädiert, um die Touristenströme einzudämmen und die Kosten für Infrastruktur und Umweltschutz zu decken.

In der Debatte über die Einführung von Fremdenverkehrsabgaben gibt es unterschiedliche Meinungen. Die Befürworter argumentieren, dass höhere Steuern den Tourismus regulieren und zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen, während die Gegner befürchten, dass diese Maßnahmen dazu führen, dass Reiseziele nur noch von wohlhabenden Reisenden besucht werden. Dies könnte zu einer wirtschaftlichen Ungleichheit innerhalb des Tourismussektors führen.

Außerhalb Europas ist diese Idee bereits weit verbreitet. So verlangt Bhutan von seinen Besuchern bis zu 100 Euro pro Tag, und Neuseeland hat seine Touristensteuer kürzlich verdreifacht. Diese Beispiele zeigen, dass Touristensteuern nicht nur den Tourismus wirksam eindämmen können, sondern auch eine bedeutende Einnahmequelle darstellen.

In Spanien hält die Debatte an, insbesondere in touristischen Regionen wie den Kanarischen Inseln, wo sich die Hotelverbände vehement gegen eine mögliche Einführung wehren. Dennoch scheint die öffentliche Unterstützung für Tourismusabgaben in Spanien und anderen europäischen Ländern langsam zuzunehmen. Es bleibt jedoch die Frage, ob diese Maßnahmen tatsächlich die gewünschte Wirkung auf den Übertourismus und die Zugänglichkeit der Reiseziele haben werden.

Quelle: Agenturen