Die spanische Luftfahrtbranche ist in Alarmbereitschaft, da Ryanair erneut droht, Millionen von Sitzplätzen zu streichen. Die irische Fluggesellschaft will in der Wintersaison 2025 mehr als eine Million Sitzplätze streichen, nachdem im Sommer bereits 800.000 weggefallen sind. Der Grund: die Erhöhung der Flughafengebühren um 6 Prozent durch den spanischen Flughafenbetreiber Aena.
Andere Billigfluggesellschaften wittern ihre Chance und setzen alles daran, die Lücke zu füllen. Vueling, Iberia Express und Binter haben zusammen bereits mehr als 430.000 zusätzliche Sitzplätze im Vergleich zum Vorjahr hinzugefügt. Auch Volotea und Wizz Air sind dabei, ihre Kapazitäten zu erhöhen, um die Reisenden nicht im Regen stehen zu lassen.
Die Auswirkungen sind vor allem bei Regionalflughäfen wie Santiago, Vigo, Zaragoza, Santander, Asturias, Vitoria, Jerez und Teneriffa Norte spürbar. Gerade diese Flughäfen sind stark von Billigflügen abhängig und würden am stärksten betroffen sein, wenn Ryanair seine Pläne durchsetzen würde.
Laut dem Verkehrsminister lässt sich Spanien nicht erpressen. Er betonte, dass Ryanair keine Bedingungen diktieren könne und dass das Land an der Erhöhung der Flughafengebühren festhalte. Dennoch bleibt die Spannung bestehen, da Ryanair bereits mehrfach mit Flugstreichungen gedroht hat und diese Drohungen in der Regel auch wahr macht.
Für Reisende bedeutet dies einen ungewissen Winter. Einerseits besteht die Chance, dass andere Fluggesellschaften die Verluste auffangen, andererseits besteht die Befürchtung, dass die Ticketpreise steigen und es weniger Optionen von regionalen Flughäfen aus geben wird.
Dennoch herrscht auch Optimismus in der Branche. Luftfahrtexperten weisen darauf hin, dass der spanische Markt groß und attraktiv bleibt. Für Billigfluggesellschaften, die expandieren wollen, ist dies der richtige Zeitpunkt, um Fuß zu fassen oder ihre Position zu stärken.
Quelle: Agenturen




