Spanische Küste wird exklusiver

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An der spanischen Küste weht ein neuer Wind: Alte Budget-Hotels verschwinden, um Platz für stilvolle Vier- und Fünf-Sterne-Hotels zu machen. Diese Entwicklung ist kein Zufall, sondern ein kluger Schachzug des Tourismussektors, um mehr internationale Touristen anzuziehen und gleichzeitig mehr Geld zu verdienen.

Eine aktuelle Analyse der Organisation Exceltur zeigt, dass zwischen 2019 und 2024 in 728 Badeorten fast 60.000 Betten in zusätzlichen Vier- und Fünf-Sterne-Hotels geschaffen werden. Dabei handelt es sich nicht um neue Hotelkapazitäten, sondern um eine Aufwertung bestehender Unterkünfte: Tausende von Betten in Hotels, Pensionen und Hostels mit einem bis drei Sternen sind verschwunden.

Gemeinden wie die an der Costa Blanca, auf Ibiza, an der Costa del Sol und auf Mallorca haben stark in Luxusunterkünfte investiert. In den letzten fünf Jahren ist die Zahl der Luxusbetten an der Costa Blanca um mehr als ein Drittel gestiegen, auf Ibiza um etwa den gleichen Betrag, an der Costa del Sol um fast ein Fünftel und auf Mallorca um knapp ein Fünftel. Nur wenige Küstenregionen, wie die Costa Cálida in Murcia, die Costa de Almería und die Costa de la Luz in Huelva, weichen von diesem Trend ab, wobei die Rückgänge dort begrenzt sind.

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Diese Umgestaltung zielt nicht nur darauf ab, wohlhabendere Touristen anzuziehen, sondern auch die Einnahmen zu steigern. Ein weiterer aktueller Bericht zeigt, dass der Umsatz dieser Reiseziele in fünf Jahren um mehr als ein Drittel gestiegen ist. Auch die durchschnittlichen Zimmerpreise stiegen in diesem Zeitraum stark an, während die Belegungsrate praktisch gleich blieb. Die Schlussfolgerung: Touristen zahlen deutlich mehr für ein besseres Erlebnis.

Ibiza ist in dieser Hinsicht führend und erwirtschaftet mit fast 153 Euro pro Zimmer den höchsten Umsatz aller Badeorte, was fast einer Verdoppelung gegenüber 2019 entspricht. Auch die Costa de Barcelona und Teneriffa schneiden mit einem Umsatz von über 138 Euro bzw. 121 Euro pro Zimmer gut ab.

Der neue Fokus auf Luxus hat sich auch positiv auf die Beschäftigungsmöglichkeiten ausgewirkt. Laut Exceltur ist die Zahl der Arbeitsplätze im Hotelsektor an der Küste seit 2019 deutlich gestiegen.

Luxushotels benötigen mehr Personal: Während ein Hotel mit einem bis drei Sternen durchschnittlich fünf Mitarbeiter pro 100 Betten benötigt, sind es in Vier- und Fünf-Sterne-Hotels viermal so viele. Außerdem hat sich die Qualität der Arbeit verbessert. Befristete Arbeitsverträge sind deutlich zurückgegangen: von etwa einem Drittel auf weniger als ein Zehntel bis Ende 2024. Gleichzeitig ist die Zahl der unbefristeten Arbeitsverträge um fast 60.000 gestiegen, was fast einer Verdoppelung entspricht.

Mit dieser Verlagerung hin zu mehr Luxus und Qualität scheint der spanische Hotelsektor nicht nur finanziell, sondern auch sozial zu gewinnen. Weniger befristete Stellen, mehr Festanstellungen und ein stärkerer Fokus auf hochwertigen Service machen diese Strategie zu einem Erfolgsrezept für die Zukunft des Tourismus in Spanien.

Quelle: Agenturen