Die US-Botschaft in Madrid hat nach Angaben des Innenministeriums ein sechstes Paket mit pyrotechnischem Material entdeckt, das „ähnliche Merkmale“ wie die in der vergangenen Woche neutralisierten Pakete aufweist. Konkret wurde es gegen 12.30 Uhr am Sicherheitsfilter der Gesandtschaft abgefangen und das entsprechende Polizeiprotokoll wurde aktiviert.
Die ersten Ergebnisse der Ermittlungen zu den Briefen mit pyrotechnischem Material, die unter anderem an den Regierungspräsidenten Pedro Sánchez gerichtet waren, deuten darauf hin, dass die Sendungen von Spanien aus durchgeführt wurden und dass sich darin eine selbstgebaute Vorrichtung befindet, die eine „Verpuffung mit plötzlicher Flamme“ verursacht.
Der Staatssekretär für Sicherheit des Innenministeriums, Rafael Pérez, bestätigte dies am Donnerstag (01.12.2022) in einer Pressekonferenz und wies mehrfach darauf hin, dass sich die Ermittlungen noch in der Anfangsphase befänden und man daher vorsichtig sein müsse, wenn es um Hinweise auf die Urheberschaft gehe oder ob es weitere ähnliche Pakete gebe. Bis Donnerstagmittag gibt es Hinweise auf sechs Pakete, darunter das aus der Botschaft. Es handelt sich um braune Umschläge mit „ähnlichen Merkmalen“, darunter die gleiche Handschrift.
Das erste Exemplar wurde am 24. November im Moncloa-Palast gefunden. Sie war an den Präsidenten der Regierung gerichtet und wurde vom Sicherheitsdienst des Präsidenten verpufft. Eine Woche später, am 30. November, traf ein weiterer Brief mit pyrotechnischem Material in einem Karton ein, der verpuffte und einen Mitarbeiter der ukrainischen Botschaft in Madrid an einer Hand verletzte. Der Umschlag war an Botschafter Sergei Pohoreltsev adressiert.
Am Abend wurde bestätigt, dass ein weiteres Schreiben eingegangen war, das an den Direktor des Unternehmens Instalaza in Saragossa gerichtet war, das Rüstungsgüter in die Ukraine liefert.
Am heutigen Donnerstagmorgen wurde auf dem Luftwaffenstützpunkt Torrejón ein weiterer Umschlag gefunden, der an den Direktor des Satellitenzentrums der Europäischen Union adressiert war.
Es handelt sich um den einzigen Umschlag, der nicht von der TEDAX kontrolliert zur Explosion gebracht wurde, so dass er sich bei den Ermittlungen als entscheidend erweisen könnte. Der fünfte bestätigte Umschlag wurde an das Verteidigungsministerium zu Händen der Ministerin Margarita Robles gesandt.
Quelle: Agenturen