Statt Mallorca – Urlaub lieber im kühleren Nordeuropa

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Spanien ist seit Jahren eines der beliebtesten Urlaubsziele der Welt. Der Tourismus macht fast 12 Prozent des BIP aus und sorgte im vergangenen Jahr für einen Überschuss von über 70 Milliarden Euro in der Zahlungsbilanz. Doch durch den Klimawandel gerät dieser Wirtschaftsmotor unter Druck.

Experten von Capital Economics und anderen Institutionen gehen davon aus, dass Touristen ihre Präferenzen auf kühlere Reiseziele verlagern werden. Länder wie Norwegen und Dänemark gewinnen an Beliebtheit, während heiße Sommer in Spanien Touristen abschrecken könnten. Besonders gefährdet sind die Mittelmeerküste und Inseln wie die Balearen.

Untersuchungen zeigen, dass bei einem extremen Temperaturanstieg von 4,8 Grad die Sommernachfrage nach den Balearen um bis zu 60 Prozent sinken könnte. Selbst in gemäßigteren Szenarien sind deutliche Verluste zu erwarten. Nordspanische Regionen wie Asturien, Kantabrien und Galicien könnten hingegen von milderen Sommern profitieren, sofern es dort natürlich auch wärmer wird.

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Gustav Knudsen | 1987

Es gibt noch ein weiteres deutliches Zeichen dafür, dass Touristen weniger Lust auf Hitze haben: In heißen Perioden wird in den heißesten Regionen weniger mit Karte bezahlt. Zahlen der CaixaBank zeigen, dass Touristen dann weniger Geld ausgeben. Die Forscher erwarten außerdem, dass bei einem Temperaturanstieg von 3 bis 4 Grad die Zahl der Touristen in Spanien deutlich zurückgehen könnte.

Dennoch gibt es auch Hoffnung. Städtereisen und Urlaub im Frühjahr und Herbst scheinen weniger hitzeempfindlich zu sein. Darüber hinaus können Investitionen in die Infrastruktur, wie eine bessere Klimatisierung in Hotels und mehr schattige Plätze, dazu beitragen, die Attraktivität Spaniens zu erhalten.

Der touristische Erfolg Spaniens ist also nicht mehr selbstverständlich. Die Branche muss sich an ein sich wandelndes Klima und neue Vorlieben der Reisenden anpassen, um nicht von den kühleren Ländern im Norden überholt zu werden.

Quelle: Agenturen