Wir waren gestern Abend in Palma auf dem Plaça de la Reina, als eine Pferdekutsche mit der Nummer 32 an uns vorbeifuhr. Das Pferd, das eingespannt war, zog den Kutscher mit Insassen unter sichtlichen Schmerzen – abgemagert, resigniert und immer wieder ausrutschend.
Als wir den Kutscher darauf ansprachen, sagte er nur, das Pferd gehöre ihm nicht. Die Menschen, die soeben für 60 € eine kleine Innenstadtrunde bezahlt hatten, grinsten uns nur an, als wir sie darauf aufmerksam machten, dass das Pferd bereits halbtot sei.
Solange es Menschen gibt, die damit Geld verdienen dürfen, diese wertvollen und sensiblen Lebewesen vor den Augen aller durch die Straßen von Palma zu quälen, wird es leider auch immer Menschen geben, die dafür bezahlen – und sich trotz dieser furchtbaren und leidvollen Umstände herumkutschieren lassen.
Wir waren bei zwei Polizeistellen.
Die erste schickte uns zur zweiten, und bei der zweiten wurde uns lediglich halbherzig mitgeteilt, man werde eine Anzeige erstatten.
Mitten in der Stadt Palma!
Die Tiere brechen buchstäblich unter den Augen der Öffentlichkeit zusammen – und keine Behörde fühlt sich dafür verantwortlich, einzugreifen.
Ein Trauerspiel im Jahr 2025!
Doch wie soll man an einem Ort emotionale Intelligenz erwarten, an dem aktuell wieder Stierkämpfe – sogar unter den Augen von Kindern – eingeführt werden?
„Die Größe einer Nation lässt sich daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt.“
– Mahatma Gandhi
Leserzuschrift von Anja N.
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