Papst Leo XIV. hat am Sonntag (03.08.2025) mehr als eine Million junge Menschen, die sich auf der Esplanade von Tor Vergata am Stadtrand von Rom zur Abschlussmesse des ihnen gewidmeten Jubiläums versammelt hatten, dazu ermutigt, „nach Großem zu streben“ und nicht in Konformismus oder bloßen Konsumismus zu verfallen.
„Strebt nach Großem, nach Heiligkeit, wo immer ihr seid. Gebt euch nicht mit weniger zufrieden. So werdet ihr jeden Tag das Licht des Evangeliums in euch selbst und um euch herum wachsen sehen“, sagte der Papst in seiner Predigt auf der großen Bühne des Lagers in Tor Vergata.
Während der Messe, die eine Woche voller Veranstaltungen und Feierlichkeiten mit Tausenden von Jugendlichen aus aller Welt zum Heiligen Jahr abschloss, betonte der Papst, dass „die Fülle unseres Daseins nicht davon abhängt, was wir anhäufen oder besitzen“, sondern „mit dem verbunden ist, was wir mit Freude annehmen und teilen können“.
„Kaufen, anhäufen, konsumieren reicht nicht aus. Wir müssen den Blick heben, nach oben schauen, auf die himmlischen Dinge“, erklärte er in seiner Predigt, die er in Italienisch, Englisch und Spanisch vor der Menge vortrug und in der er zu Demut, Vergebung und Frieden aufrief.
Außerdem sprach Leo XIV. über die Zerbrechlichkeit des Menschen und verglich sie mit der ständigen Erneuerung der Natur: „Die Zerbrechlichkeit ist Teil des Wunders, das wir sind“, sagte er. „So lebt das Land, es erneuert sich ständig, und selbst in den kalten Wintermonaten, wenn alles still zu sein scheint, vibriert seine Energie unter der Erde und bereitet sich darauf vor, im Frühling in tausend Farben zu explodieren“, verglich der Papst. „Auch wir, liebe Freunde, sind so; wir sind nicht für ein Leben geschaffen, in dem alles fest und sicher ist, sondern für eine Existenz, die sich ständig in der Gabe, in der Liebe erneuert“, sagte er.
Der Papst schloss seine Botschaft, indem er die Jugendlichen der Jungfrau Maria anvertraute: „Mit ihrer Hilfe möget ihr, wenn ihr in den nächsten Tagen in eure Länder zurückkehrt, mit Freude in den Fußstapfen des Erlösers weitergehen und alle, denen ihr begegnet, mit Begeisterung und Glauben anstecken“, forderte er.
In seiner Ansprache vor der in Tor Vergata versammelten Menge, an dem Ort, an dem Johannes Paul II. vor einem halben Jahrhundert einen historischen Weltjugendtag gefeiert hatte, dankte der neue Papst auch für die große Beteiligung an diesem Jubiläumsevent.
Eine Erfahrung, die es ermögliche, den „wahren Geschmack des Lebens“ zu verstehen: nicht Konformismus, „Langeweile oder Mittelmäßigkeit“, sondern die Fähigkeit, mit Freude anzunehmen und zu teilen.
„In den vergangenen Tagen habt ihr viele schöne Erfahrungen gemacht. Ihr habt Gleichaltrige aus verschiedenen Teilen der Welt und unterschiedlichen Kulturen getroffen. Ihr habt Wissen ausgetauscht, Erwartungen geteilt, mit der Stadt durch Kunst, Musik, Informatik und Sport in Dialog getreten”, freute er sich.
Leo XIV., der in seiner Predigt seinen Vorgänger Franziskus und den ersten „Millennial“-Heiligen Carlo Acutis erwähnte, erlebte mit diesem Jugendjubiläum den größten Menschenandrang seines noch jungen Pontifikats, das im vergangenen Mai begann.
In Tor Vergata leitete er am Samstagnachmittag eine Gebetswache, nach der Hunderttausende junger Menschen auf dem Gelände übernachteten, um auf die Messe am Sonntag zu warten. Die lokalen Behörden und der Vatikan haben bereits bestätigt, dass mehr als eine Million Menschen an dieser Veranstaltung teilgenommen haben.
Quelle: Agenturen
