Streik des Ryanair-Bodenpersonals – Gewerkschaft spricht von Boykott

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Der Streik des Bodenpersonals, das für Ryanair über Azul Handling arbeitet, hat am Freitag, dem 15. August, begonnen. Am ersten Tag waren die Auswirkungen begrenzt: einige Verspätungen und Staus an Flughäfen wie Palma, Madrid, Barcelona und Sevilla, aber kein großes Chaos. Dennoch wirft die Gewerkschaft UGT dem Unternehmen einen bewussten „Boykott” der Aktion vor.

Laut Ryanair sind die Auswirkungen dank der vom Verkehrsministerium auferlegten strengen Mindestdienstleistungen minimal. Das Unternehmen weist außerdem darauf hin, dass die UGT weniger als 20 Prozent der Belegschaft vertritt. Die UGT betont jedoch, dass der Streik aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen und Verstößen gegen das Streikrecht dringend notwendig sei.

Die Gewerkschaft sagt, Azul Handling habe den Streik durch späte und unklare Kommunikation, Dienstplanänderungen und die ungerechtfertigte Einstufung fast aller Flüge als „streikgeschützt” untergraben. Außerdem habe das Streikkomitee keinen Zugang zu den Arbeitsplätzen erhalten, um die Arbeit zu überwachen. Laut UGT handelt es sich um „brutale Verstärkungen”, die die Streikmacht schwächen.

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Die Aktionen finden in drei Zeitfenstern täglich statt: früh morgens, mittags und abends. Nach diesem ersten Wochenende will die UGT jeden Mittwoch, Freitag, Samstag und Sonntag bis mindestens Ende Dezember weiterstreiken. Insgesamt sind mehr als zwanzig Flughäfen betroffen, darunter Madrid, Barcelona, Málaga, Alicante, Valencia, Sevilla, Palma de Mallorca und die Kanarischen Inseln.

Für Reisende bleibt die Situation unklar. Wer Verspätungen oder Annullierungen erleidet, hat unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf eine Entschädigung von bis zu 600 Euro. Allerdings gelten Streiks oft als „außergewöhnliche Umstände”, sodass Fluggesellschaften nicht immer zur Zahlung verpflichtet sind. Reisenden wird empfohlen, ihren Flugstatus sorgfältig zu überprüfen und rechtzeitig am Flughafen zu sein.

In den kommenden Tagen wird sich zeigen, ob der Streik an Fahrt gewinnt und tatsächlich zu Beeinträchtigungen in der geschäftigen Sommerzeit führt oder ob Ryanair und Azul Handling die Lage mit den vorgeschriebenen Mindestdiensten weitgehend unter Kontrolle halten können.

Quelle: Agenturen