Der Richter der Audiencia Nacional (AN) José Luis Calama hat beschlossen, von Amts wegen ein Verfahren einzuleiten, um zu untersuchen, ob der Stromausfall im spanischen Stromnetz am Montag, von dem das gesamte Staatsgebiet betroffen war, ein Fall von Computersabotage in kritischen Infrastrukturen Spaniens war.
In einem von Europa Press veröffentlichten Beschluss weist der Richter darauf hin, dass die Ursache der Ereignisse derzeit zwar noch unbekannt ist, „Cyberterrorismus jedoch zu den möglichen Optionen zählt“. Daher ist es nach Ansicht des Richters erforderlich, eine gerichtliche Untersuchung einzuleiten. In diesem Zusammenhang beschließt er als erste Maßnahme, das Nationale Kryptologiezentrum und Red Eléctrica aufzufordern, innerhalb einer nicht verlängerbaren Frist von 10 Tagen jeweils einen Bericht zu erstellen, in dem die Ursachen für den Stromausfall dargelegt werden.
Ebenso fordert Richter Calama die Polizeibehörde auf, ebenfalls innerhalb von zehn Tagen einen vorläufigen Bericht über die Ereignisse vom Montag in ganz Spanien vorzulegen. Der Richter erklärt, dass sich der Vorfall am Montag gegen 12.30 Uhr ereignet habe und Computersysteme betroffen habe, die Infrastrukturen für wesentliche Dienstleistungen der Gesellschaft wie Gesundheit, Energie, Industrie oder Verkehr versorgen, was „eine kritische Situation für das Wohlergehen und das Sicherheitsgefühl aller Bürger“ zur Folge gehabt habe.
Der Beschluss greift die Erklärung der Regierung auf, dass 15 Gigawatt der zu diesem Zeitpunkt erzeugten Energie plötzlich für 5 Sekunden ausgefallen seien, was 60 % des Stromverbrauchs entspreche und „etwas noch nie Dagewesenes“ sei.
Quelle: Agenturen