Die anhaltende Dürre und der kürzlich ausgerufene Notstand in Katalonien haben schwerwiegende Folgen. Die katalanische Wasserbehörde (ACA) hat angekündigt, dass Schwimmbäder von nun an nur noch mit Meerwasser gefüllt werden dürfen. Zuvor hatte es Spekulationen über die Möglichkeit gegeben, dass Hotels Wasser aus dem benachbarten Frankreich kaufen könnten, doch die ACA hat dies nun endgültig zurückgewiesen.
In einem Interview mit dem katalanischen Fernsehsender TV3 stellte der Direktor der ACA klar, dass Hotels ihre Pools nicht mehr mit Trinkwasser füllen dürfen, egal woher dieses kommt. Nur Pools, die mit Meerwasser gefüllt sind, sind weiterhin erlaubt. Diese Maßnahme war bereits im nationalen Dürreplan der katalanischen Regierung vorgesehen. Es handelte sich also nicht um eine plötzliche Entscheidung auf Vorschlag der Hotelbranche, Wasser aus Frankreich zu kaufen.
„Wir würden Lastwagen mit Wasser in ganz Katalonien sehen. Das ist eine unkontrollierbare Situation“, so der ACA-Direktor. Seiner Meinung nach macht es keinen Sinn, wenn in Zeiten der Wasserknappheit kein Wasser für den häuslichen Gebrauch wie Kochen und Duschen verwendet wird.
Auf die Frage nach Alternativen verwiesen sie auf den Fluss Besòs, der Barcelona von den Nachbarstädten Santa Coloma und Sant Adrià trennt. Dem Rechnungshof zufolge könnte dieser Fluss Barcelona sogar mit mehr Wasser versorgen als eine Pipeline vom Ebro, was die katalanische Regierung zuvor abgelehnt hatte.
Die Zufuhr von Wasser aus Tarragona oder Sagunto per Schiff könnte allenfalls eine Notmaßnahme für die Zeit nach dem Sommer sein, keine strukturelle Lösung.
Unterdessen verschärft sich die Dürre immer mehr. Der Wasserstand in den katalanischen Reservoirs ist mit 15,3 % auf einem historisch niedrigen Niveau. Die Situation verschlechtert sich von Tag zu Tag. Bereits letzte Woche protestierten Landwirte und Gärtner in Barcelona und forderten eine Lockerung der auferlegten Beschränkungen. Die ACA ist offen für eine Lockerung der Vorschriften, betont aber, dass dies von Fall zu Fall geschehen muss und nicht pauschal geschehen kann.
Quelle: Agenturen