Tägliche Nachrichten? Kein Bedarf.

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In einer Welt voller Informationen scheint das Interesse an Nachrichten seltsamerweise zu sinken. Dieser Trend ist in Spanien besonders deutlich. Die Art und Weise, wie die Menschen Nachrichten konsumieren und bewerten, hat sich in den letzten zehn Jahren dramatisch verändert, mit schwerwiegenden Folgen für den Journalismus und die Informationsgesellschaft, die zunehmend unter Nachrichtenmüdigkeit leidet.

Das Interesse an Nachrichten ist in Spanien dramatisch eingebrochen. Während im Jahr 2015 noch 85 % der spanischen Bevölkerung angaben, sich für Nachrichten zu interessieren oder sehr zu interessieren, wird dieser Prozentsatz bis 2024 auf nur noch 52 % gesunken sein. Dieser Rückgang um mehr als 30 % ist einer der stärksten weltweit, ähnlich wie in Argentinien und Großbritannien, wie der Digital News Report 2024 von Reuters zeigt.

Das nachlassende Interesse an Nachrichten ist nicht gleichmäßig über die Bevölkerung verteilt. Untersuchungen zeigen, dass 46 % der Frauen Interesse an Nachrichten zeigen, während dieser Prozentsatz bei den Männern mit 57 % höher ist. Interessanterweise sind junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren am wenigsten an Nachrichten interessiert. Die Gruppe der 25- bis 34-Jährigen zeigt ebenfalls ein geringes Interesse an Nachrichten. Im Gegensatz dazu zeigen Personen ab 55 Jahren ein deutlich größeres Interesse an Nachrichten.

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Das Vertrauen in Nachrichten ist stark gesunken: nur 33 % der hispanischen Bevölkerung vertrauen den Nachrichten. Unter jungen Menschen ist dieser Prozentsatz sogar noch niedriger, nämlich etwa 20 %, während ältere Menschen (55+) den Nachrichten mehr Vertrauen entgegenbringen. Diese Zahlen zeigen ein besorgniserregendes Bild des Verhältnisses zwischen der spanischen Bevölkerung und den Nachrichtenmedien, was schwerwiegende Folgen für die demokratische Beteiligung und die gesellschaftliche Debatte haben könnte.

Das Vertrauen in Nachrichtenquellen ist sehr unterschiedlich. Lokale und regionale Medien, das spanische Staatsfernsehen RTVE und der kommerzielle Fernsehsender Antena 3 sind die Quellen, die das meiste Vertrauen in Nachrichten erwecken, während der kommerzielle Fernsehsender Telecinco und die rechtsgerichtete digitale Zeitung OkDiario das größte Misstrauen erwecken.

Die Verlagerung auf digitale Plattformen hat den Nachrichtenkonsum in Spanien dramatisch verändert: 72 % der Spanier beziehen Nachrichten online, 56 % über das Fernsehen und 48 % über soziale Medien (vor einigen Jahren waren es noch 60 %). Die beliebtesten digitalen Plattformen für Nachrichten in Spanien sind:

WhatsApp (27%)
Facebook (26 %)
YouTube (22%)
Instagram (21 %)
X (früher Twitter) (16%)
TikTok (11%)

Podcasts werden immer beliebter, vor allem bei jungen und höher gebildeten Menschen. 62% der Spanier unter 24 Jahren haben im letzten Monat mindestens einen Podcast gehört, wobei Nachrichten- und Politik-Podcasts überwiegend von Männern gehört werden.

Quelle: Agenturen