Die spanische Gastronomie erwartet in dieser Weihnachtszeit einen Umsatzanstieg von 5 % gegenüber dem Vorjahr. Dieses Wachstum wird vor allem durch die Beliebtheit von Geschäftsessen und das relativ neue Phänomen „Tardebuena” angetrieben, bei dem die Spanier schon früh am Heiligabend auf die Straße gehen, um gemeinsam etwas zu trinken.
Die Branche beobachtet eine deutliche Veränderung im Verbraucherverhalten. Immer mehr Menschen entscheiden sich dafür, die Weihnachtstage außer Haus zu feiern, anstatt selbst zu Hause zu kochen. Laut Hostelería de España spielen dabei die steigenden Kosten für den täglichen Einkauf von Lebensmitteln eine Rolle, aber auch der Wunsch, Stress und Arbeit in der Küche während der Feiertage zu vermeiden. Man zieht die Gemütlichkeit eines Restaurants dem Aufwand eines aufwendigen Abendessens zu Hause vor.
Obwohl der Umsatz steigt, steht die Branche auch vor großen Herausforderungen. Die Preise für Weihnachtsmenüs sind in fast 60 % der Betriebe gestiegen. Die meisten Verbraucher entscheiden sich in diesem Jahr für Menüs mit einem Preis zwischen 30 und 45 Euro. Darüber hinaus beklagen Unternehmer die hohen Personalkosten und die Schwierigkeit, zusätzliches Personal für den geschäftigen Dezember zu finden. Die derzeitige Arbeitsgesetzgebung in Spanien macht es für viele Bars und Restaurants schwieriger und teurer, Zeitarbeitskräfte flexibel einzusetzen, was die Gewinnmargen unter Druck setzt.
Trotz dieser Hindernisse bleiben die Reservierungen stabil und positiv. Etwa 45 % der Unternehmer geben an, dass die Zahl der Buchungen mit dem Vorjahr vergleichbar ist, während ein kleiner Teil sogar einen deutlichen Anstieg verzeichnet. Vor allem die „Tardebuena” – das Umtrunk am Nachmittag des 24. Dezembers – hat sich zu einem festen Bestandteil der spanischen Kultur entwickelt.
Dadurch füllen sich die Gastronomiebetriebe schon früh am Tag, noch bevor die traditionellen Familienessen beginnen.
Die Gastronomie blickt daher zufrieden auf das Ende des Jahres, auch wenn die Rentabilität aufgrund der steigenden Energie- und Personalkosten weiterhin ein Thema ist. Die Spanier lassen sich jedenfalls nicht von den Feierlichkeiten abhalten und entscheiden sich massenhaft für die lebhafte Atmosphäre auf der Terrasse oder im Restaurant.
Quelle: Agenturen




