Tausende Frauen haben keine Benachrichtigung über verdächtige Mammographieergebnisse erhalten

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In Andalusien wurden etwa 2.000 Frauen mit verdächtigen Ergebnissen im Brustkrebs-Screening-Programm nie über ihre Ergebnisse informiert. Dies hat der andalusische Gesundheitsdienst (SAS) nach zunehmendem Druck von Patientenverbänden und Medien eingeräumt.

Laut SAS handelt es sich um Mammographien, bei denen Unklarheiten oder mögliche Auffälligkeiten festgestellt wurden, ohne dass die betroffenen Frauen jedoch zu einer Folgeuntersuchung eingeladen wurden. Inzwischen versucht der Dienst, alle Betroffenen telefonisch zu erreichen, um ihnen die Situation zu erklären und einen neuen Termin zu vereinbaren.

Die Gesundheitsbehörden sprechen von einem „Kommunikationsfehler” und nicht von einem Fehler in der medizinischen Beurteilung. Dennoch wird eingeräumt, dass die Verzögerung schwerwiegende Folgen gehabt haben kann, insbesondere bei Frauen, die schon seit längerer Zeit auf eine Diagnose warten.

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Gustav Knudsen | Kristina

Die meisten nicht übermittelten Ergebnisse stammen offenbar aus dem Krankenhaus Virgen del Rocío in Sevilla. Dort kamen die Probleme ans Licht, nachdem Patienten sich über monatelange Stillstandzeiten nach ihren Untersuchungen beschwert hatten. Einige warten bereits seit über einem Jahr auf Klarheit.

Der regionale Gesundheitsminister hat angekündigt, dass alle Mammographien der letzten drei Jahre erneut überprüft werden. Außerdem wurde eine spezielle Hotline für Frauen eingerichtet, die glauben, dass ihre Ergebnisse nicht korrekt weitergeleitet wurden.

Die Frauenorganisation Amama erwägt rechtliche Schritte gegen die Regierung, und auch die Verbraucherorganisation Facua hat eine Hotline für betroffene Frauen eingerichtet. Laut Amama geht es „nicht um Politik, sondern um Leben, die auf dem Spiel stehen”.

Quelle: Agenturen