Teuer Scherz auf Snapchat

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Für Aditya Verma, einen 20-jährigen britischen Jungen, endete ein Streich auf Snapchat anders als erwartet. Der Junge schickte in einer privaten Gruppe scherzhaft, dass er plane, ein Flugzeug zu sprengen. Die Geheimdienste griffen seine Nachrichten auf und schickten zwei Kampfjets in Richtung des Flugzeugs. Die Kosten? 94.782 Euro. Aditya Verma stand diese Woche in Madrid vor Gericht.

Im 21. Jahrhundert ist ein Gespräch zu Hause nicht dasselbe wie ein Gespräch auf dem sozialen Medium Snapchat. Schon gar nicht, wenn sie über eine offene Wi-Fi-Verbindung in einem Flughafen geführt wird. Aditya Verma wartete am Flughafen Gatwick auf seinen Flug nach Menorca, als er auf Snapchat folgenden Witz postete: „Ich bin auf dem Weg, das Flugzeug zu sprengen (ich bin Mitglied der Taliban).“

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Zugegebenermaßen ein geschmackloser Scherz, aber der britische Geheimdienst schnappte die Nachricht auf und informierte die spanischen Behörden. In Madrid schickte man sofort zwei F-18 auf den Flug des Jungen. Sie eskortierten das Flugzeug, um eine vermeintliche Bombe zu entschärfen, als sich herausstellte, dass alles nur auf einem dummen Scherz zwischen Freunden beruhte.

Aditya Verma wurde jedoch diese Woche in Madrid freigesprochen. Der Fall hat eine Debatte über die Verletzung der Privatsphäre und der Sicherheit ausgelöst. Im Vereinigten Königreich gab es in den letzten Wochen bereits eine Kontroverse über ein neues Gesetz rund um das Internet, das die Rechte der Nutzer nicht ausreichend schützen würde.

„In der Schule haben sie mich wegen meines Aussehens Taliban genannt und ich habe oft Witze darüber gemacht“, sagt Aditya selbst. „Ich weiß, dass es sich um eine terroristische Gruppe handelt, aber ich wollte nie Angst verbreiten oder der Öffentlichkeit Schaden zufügen. Es ging um eine Nachricht in einer privaten Gruppe von Freunden“.

Quelle: Agenturen