Teures Leben mit Zöliakie

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Spanier mit Zöliakie geben fast 1.000 Euro mehr pro Jahr für Lebensmittel aus, nur weil sie glutenfreie Produkte benötigen. Dies geht aus einem neuen Preisbericht hervor, der auch Maßnahmen gegen die Ungleichheit beim Zugang zu gesunden Lebensmitteln fordert.

Glutenfreie Produkte sind deutlich teurer als herkömmliche Sorten. Trotz eines leichten Rückgangs von 50 Euro im Vergleich zum Vorjahr werden die zusätzlichen Kosten im Jahr 2025 bei durchschnittlich 997,85 Euro pro Person liegen.

Die Preisunterschiede sind bei Grundnahrungsmitteln wie Brot, Mehl, Gebäck und Semmelbröseln am größten. Ein 100-Gramm-Baguette ohne Gluten kostet durchschnittlich 1,27 Euro, während es mit Gluten 0,25 Euro kostet.

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Die hohen Preise sind auf teurere Zutaten, strengere Kontrollen, spezielle Produktionsumgebungen und die Produktion in kleinen Mengen zurückzuführen. Diese Kosten werden an die Verbraucher weitergegeben.

Die Asociación de Celiacos de Málaga (ACEMA) warnt, dass dies besonders Familien mit Kindern trifft. Zöliakie hat oft eine genetische Ursache, sodass mehrere Familienmitglieder glutenfrei essen müssen. Dies kann zu zusätzlichen Kosten von mehreren tausend Euro pro Jahr führen.

Der Verband weist auch auf die Risiken von Nährstoffmängeln hin, wenn Menschen bestimmte teure Produkte meiden. Eine strenge glutenfreie Diät ist unerlässlich, aber sie muss bezahlbar bleiben.

Seit Jahren wird eine staatliche Unterstützung gefordert, etwa in Form von Steuererleichterungen oder direkten Hilfen für Familien. Eine nationale Regelung gibt es jedoch noch nicht. In einigen Regionen gibt es begrenzte Zuschüsse, was jedoch zu Ungleichheit führt.

Schätzungen zufolge leiden 1 bis 2 % der spanischen Bevölkerung an Zöliakie, was 450.000 bis 900.000 Menschen entspricht. Viele Fälle bleiben unerkannt. FACE fordert daher auch eine bessere Erkennung und mehr Bewusstsein.

Quelle: Agenturen