Die Tigermücke, eine aus Südostasien stammende invasive Art, hat in den letzten zwei Jahrzehnten erhebliche und unangenehme Auswirkungen auf das spanische Ökosystem und die öffentliche Gesundheit gehabt. Seit ihrer ersten Sichtung in Katalonien im Jahr 2004 hat sich diese Mücke in rasantem Tempo über weite Teile des spanischen Festlands, insbesondere entlang der Mittelmeerküste, ausgebreitet.
Die Ausbreitung der Tigermücke (Aedes albopictus) in Spanien hat in den letzten 20 Jahren explosionsartig zugenommen. Nach Angaben des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) ist die Mücke in weiten Teilen des spanischen Festlands verbreitet, vor allem in den südlichen und östlichen Regionen.
Die Tigermücke ist in mehreren autonomen Gemeinschaften offiziell registriert, darunter das Baskenland, Aragonien, Navarra, La Rioja, Katalonien, die Region Valencia, Murcia, Teile von Kastilien-La Mancha, die Region Madrid sowie große Teile von Andalusien und Extremadura.
Diese offiziellen Aufzeichnungen vermitteln ein klares Bild von der weiten Verbreitung der Tigermücke in Spanien. Es ist jedoch zu beachten, dass die tatsächliche Verbreitung noch größer sein kann, da nicht alle Gebiete gleich intensiv überwacht werden.
Neben den offiziellen Registrierungen spielen in Spanien auch Initiativen der Bürgerbeteiligung eine wichtige Rolle bei der Kartierung der Verbreitung der Tigermücke. Ein Beispiel ist die Anwendung Mosquito Alert, die es den Bürgern ermöglicht, mögliche Sichtungen von Tigermücken zu melden.
Angesichts der derzeitigen Verbreitungsmuster und Faktoren wie Klimawandel und zunehmende Globalisierung ist es wahrscheinlich, dass die Tigermücke ihr Gebiet in Spanien weiter ausdehnen wird. Experten warnen, dass die Tigermücke fast ganz Spanien kolonisiert hat und mit ihrer wachsenden Präsenz ein hohes Risiko für die öffentliche Gesundheit darstellt.
Die Anwesenheit der Tigermücke in Spanien birgt mehrere Risiken, darunter Gesundheitsgefahren und ökologische Störungen. Ein besorgniserregender Aspekt der Tigermücke ist, dass sie als Überträger von schweren Krankheiten dienen kann. Diese invasive Art kann mehrere Krankheitserreger übertragen, die früher in Spanien nicht verbreitet waren. Dies stellt eine potenzielle Gefahr für die öffentliche Gesundheit und das Ökosystem dar.
Malaria: Obwohl Spanien 1964 für malariafrei erklärt wurde, stellt die Anwesenheit der Tigermücke ein potenzielles Risiko der Wiedereinschleppung dieser Krankheit dar.
Chikungunya-Virus: Eine Virusinfektion, die hohes Fieber und starke Gelenkschmerzen verursacht.
West-Nil-Virus: Eine Krankheit, die zu neurologischen Komplikationen führen und in schweren Fällen tödlich sein kann.
Zika-Virus: Bekannt für seine möglichen Auswirkungen auf die Entwicklung des Fötus bei schwangeren Frauen.
Dengue: Eine Tropenkrankheit, die in schweren Fällen lebensbedrohlich sein kann.
Die Tigermücke birgt nicht nur das Risiko einer Krankheitsübertragung, sondern verursacht durch ihr aggressives Stechverhalten auch eine große Belästigung. Diese Stechmücken können zwischen 30 und 40 Stiche pro Stunde bei Menschen und Tieren verursachen. Die Stiche von Tigermücken werden oft als schmerzhafter empfunden als die von normalen Mückenarten. Die Tigermücke unterscheidet sich von anderen Stechmücken dadurch, dass sie tagsüber aktiv ist und daher eher mit Menschen in Kontakt kommt.
Die häufigen Stiche der Tigermücke können erhebliche Beschwerden verursachen, die vor allem in Gebieten mit großen Mückenpopulationen den Tagesablauf stören können. Mitunter wird behauptet, dass Tigermücken den Tourismus direkt beeinträchtigen, da Touristen bestimmte Reiseziele aufgrund der Anwesenheit dieser Mücken meiden. Hierfür gibt es jedoch keine konkreten Beweise.
Quelle: Agenturen




