In vielen spanischen Städten ist es üblich, abends vor dem Haus zu sitzen. Man stellt einen Stuhl vor die Tür, plaudert mit den Nachbarn und genießt die frische Luft. In Barcelona kann das jetzt mit einer Geldstrafe von bis zu 500 Euro geahndet werden. So kann die Tradition des „tomar el fresco” schnell zu einer teuren Angelegenheit werden.
Nach den Vorschriften der Stadt dürfen ohne Genehmigung keine Stühle oder andere Gegenstände auf den Bürgersteig gestellt werden. Selbst wenn man nur ruhig mit den Nachbarn plaudert, kann man eine Geldstrafe bekommen, wenn man dadurch den Durchgang blockiert.
Auch auf dem Balkon oder der Terrasse muss man vorsichtig sein. Barbecues oder Calçotadas (ein katalanisches Festessen) sind verboten, wenn dabei Feuer im Spiel ist. Diese Regeln gibt es bereits seit 1995, werden aber nach den jüngsten Waldbränden nun strenger durchgesetzt.
Diese Bußgelder sind Teil des „Pla Endreça”, eines Plans der Stadtverwaltung, um die Stadt sauberer und ordentlicher zu machen. Die Polizei und Stadtangestellte kontrollieren dies nun besonders.
Viele Menschen sind überrascht, da das Sitzen im Freien in Spanien eine alte Tradition ist. Die Stadtverwaltung betont jedoch, dass es vor allem um Sicherheit und die Vermeidung von Belästigungen geht.
Wer also diesen Sommer in Barcelona gemütlich draußen sitzen möchte, muss dafür unter Umständen tief in die Tasche greifen – selbst für etwas so Einfaches wie einen Stuhl auf dem Bürgersteig.
Quelle: Agenturen





