Der Stadtrat von Pamplona hat kürzlich vorgeschlagen, während der San-Fermín-Woche, die für ihre Stierläufe berühmt ist, eine Touristensteuer einzuführen. Diese Idee hat in der Gemeinde und bei den politischen Entscheidungsträgern für viel Diskussionsstoff gesorgt.
Die Steuer würde zwischen 1,50 und 3 Euro pro Nacht für Übernachtungen in der Hauptstadt Navarras betragen. Es wäre eine zeitlich begrenzte Touristensteuer vom 1. bis 15. Juli, die bei einem Aufenthalt in der Stadt ab dem 6. Juli rund 21 Euro betragen würde.
Die Diskussion darüber ist bereits im Regionalparlament von Navarra und auf den Straßen von Pamplona im Gange. Bei den letzten Feierlichkeiten konnte die Stadt allein am ersten Tag mehr als eine Million Touristen begrüßen. Die geplante Touristensteuer würde schätzungsweise eineinhalb Millionen Euro einbringen.
Diese Steuer soll dazu beitragen, zusätzliche Dienstleistungen zu finanzieren, die für den Empfang zahlreicher Besucher erforderlich sind. Sie ist auch eine Möglichkeit, den Druck auf die lokalen Ressourcen zu verringern. Angesichts des starken Anstiegs der Touristenzahlen könnte dies eine wichtige Maßnahme sein, um sicherzustellen, dass die Infrastruktur und die sozialen Dienste der Stadt nicht belastet werden.
Über die Einführung der Touristensteuer gibt es unterschiedliche Meinungen. Einerseits sind die Befürworter der Meinung, dass es sich um einen fairen Beitrag zu den Kosten handelt, die mit der Aufnahme so vieler Besucher verbunden sind. Mit den geschätzten Einnahmen kann die Stadt ihre Infrastruktur und Dienstleistungen verbessern, was letztlich auch den Einwohnern zugute kommt.
Ähnlich verhält es sich mit dem bekannten Tomatenfest „La Tomatina“ in Buñol, Valencia. In den letzten Jahren mussten die Teilnehmer eine Eintrittskarte buchen und kaufen. Dies ist nicht genau dasselbe wie eine Touristensteuer, aber die Einnahmen werden für zusätzliche Kosten wie Reinigung und Abräumen der Tomatenreste verwendet.
Derzeit wird in Spanien nur in Katalonien und auf den Balearen eine Touristensteuer erhoben. In beiden Gebieten wurde bzw. wird diese Steuer, die auf den Balearen als Ökosteuer bezeichnet wird, angehoben. Viele autonome Regionen und Gemeinden sind gegen eine Touristensteuer, weil sie einen Rückgang der Besucherzahlen befürchten. Katalonien und die Balearen haben jedoch gezeigt, dass dies nicht zutrifft, sondern dass die Zahl der Besucher sogar noch zunimmt.
Quelle: Agenturen




