In Madrid werden zunehmend Touristenwohnungen als Bordelle genutzt, um die Prostitution weiter zu verbergen. Der zunehmende polizeiliche und gesellschaftliche Druck gegen die Ausbeutung von Frauen zu sexuellen Zwecken veranlasst die Zuhälter, neue Orte zu suchen, an denen sie ihre kriminellen Aktivitäten im Verborgenen ausüben können. Seit der Pandemie finden die Prostitutionsaktivitäten hauptsächlich in Wohnungen statt.
Die Polizei führt intensive Ermittlungen in den Wohnungen durch, in denen diese Aktivitäten nun hauptsächlich stattfinden, im Gegensatz zum Trend der vergangenen Jahre, als sie hauptsächlich in Sexclubs oder auf der Straße stattfanden. Diese Verlagerung in verstecktere Umgebungen zwingt die Polizei dazu, ihre Vorgehensweise bei Straftaten im Zusammenhang mit sexueller Ausbeutung und Menschenhandel anzupassen.
Clubs gibt es nach wie vor, auch wenn sie von der Polizei recht gut kontrolliert werden, insbesondere von Ausländern. Die Prostitution wird jedoch zunehmend in Privatwohnungen oder Ferienhäusern ausgeübt.
Durch Anzeigen im Internet, Veröffentlichungen in der Presse oder per Mobiltelefon werden diese Räume bekannt gemacht, was die polizeiliche Kontrolle erschwert. Sie tun dies genau deshalb, um die Arbeit und die Kontrollen der Beamten zu erschweren, erklären Polizeiquellen.
In einer dieser Wohnungen wurde Ana vor vierzehn Tagen tot aufgefunden. Sie war 45 Jahre alt und wurde in dieser Einzimmerwohnung ausgebeutet. Der Eingang befindet sich in einer kleinen Seitentür. Der Service ist diskret und anders als in einem Club. Sie werden niemanden zu Gesicht bekommen, heißt es in einer der Anzeigen, mit denen diese Prostitutionsräume beworben werden.
Unabhängig vom Ort, sei es Fuenlabrada, Alcobendas, Alcalá de Henares oder die Hauptstadt, gibt es im Internet unzählige Angebote für solche Wohnungen. In einigen Fällen leben die Frauen in den Wohnungen selbst unter prekären Bedingungen. Es handelt sich um ungesunde Räume ohne Belüftung, mit Etagenbetten, in denen mindestens vier Frauen leben. Für den Kontakt mit den Kunden werden andere Räume der Wohnung eingerichtet, um die Kunden zufrieden zu stellen.
In der Region Madrid haben die Sicherheitskräfte im Jahr 2023 29 Opfer des Menschenhandels identifiziert und 64 an der Straftat beteiligte Personen festgenommen. Darüber hinaus wurden in der Region 17 Opfer sexueller Ausbeutung unterstützt und 33 weitere Personen wegen Straftaten im Zusammenhang mit Ausbeutung angeklagt.
Quelle: Agenturen



