„Trockene Gewitter“ – schön anzusehen, aber auch gefährlich

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In der aktuellen Hitzewelle treten immer häufiger trockene Gewitter auf, die in Spanien als „tormentas secas” bekannt sind. Sie sehen aus wie normale Gewitterwolken, komplett mit Donner und Blitz, aber es gibt einen großen Unterschied: Der Regen erreicht den Boden nicht.

Das liegt daran, dass die Wolkenbasis sehr hoch liegt und die Luft darunter heiß und knochentrocken ist. Wenn überhaupt Regentropfen fallen, verdampfen sie unterwegs. Dadurch kühlt die Luft unter der Wolke plötzlich ab, wird schwerer und stürzt mit Gewalt nach unten.

Wenn diese kalte Luft den Boden erreicht, verteilt sie sich in alle Richtungen und verursacht Windböen, die manchmal schneller als 70 km/h sind. Es sieht aus wie ein gewöhnliches Gewitter, aber ohne die erfrischende oder löschende Wirkung des Regens.

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Vor allem in Gebieten mit trockenen, kargen Böden birgt dies zusätzliche Risiken. Der starke Wind kann Staub- und Sandwolken verursachen, wodurch die Sicht auf den Straßen plötzlich gefährlich schlecht wird.

Noch besorgniserregender ist die Gefahr von Naturbränden. Trockener Blitzschlag kann Vegetation in Brand setzen, und da kein Regen fällt, um das Feuer zu löschen, kann sich ein solcher Brand rasend schnell ausbreiten. Im August 2022 verursachte ein solcher trockener Gewittersturm in Vall d’Ebo (Alicante) einen Brand, der mehr als 12.000 Hektar zerstörte.

Bei Temperaturen, die diese Woche vielerorts über 40 Grad steigen, ist die Wahrscheinlichkeit solcher Gewitter groß. Meteorologen warnen daher zu erhöhter Wachsamkeit, insbesondere in Gebieten, die bereits mit Dürre und hoher Brandgefahr zu kämpfen haben.

Quelle: Agenturen