„Tropikalisierung“ des Mittelmeers vor Mallorca?

Vorlesen lassen? ↑↑⇑⇑↑↑ | Lesedauer des Artikels: ca. 2 Minuten -

Das Mittelmeer erwärmt sich schneller denn je, und das hat sichtbare Folgen: Tropische Arten wie Feuerwürmer und Korallenfische tauchen immer häufiger in spanischen Gewässern auf. Laut Copernicus, dem europäischen Klimadienst, wurde im Juni eine durchschnittliche Meerestemperatur von 20,7 Grad gemessen, mit Spitzenwerten von über 30 Grad bei der Insel Dragonera (Mallorca). Das sind mehr als sieben Grad über dem Normalwert.

Aus Untersuchungen des spanischen Ozeanographischen Instituts geht hervor, dass inzwischen 25 neue Fischarten in spanischen Gewässern beobachtet wurden. Davon sind 23 noch nie zuvor gesichtet worden. Vor allem im südlichen Teil, rund um das Alborán-Meer, hat sich das Wasser in den letzten Jahren stark erwärmt. Das zieht Arten an, die normalerweise in tropischen Meeren vorkommen.

Der Feuerwurm, ein bunter und giftiger Wurm, profitiert stark von der Erwärmung. Diese Art, die früher nur gelegentlich im Sommer um Sizilien auftauchte, wird nun das ganze Jahr über in mehreren Teilen des Mittelmeers gesichtet. Der Wurm ist schädlich für Fische, Netze und sogar Menschen und kann einen Großteil des Fangs vernichten.

Lesetipp:  DANA bringt schlechtes Wetter und Schnee
Hautpuder - 100% Natur-Zeolith

Ein weiterer auffälliger Neuzugang ist der Korallen-Teufel, auch Korallenfisch genannt. Diese aus dem Indischen Ozean stammende exotische Art ist wegen ihrer Stacheln und ihrer Gefräßigkeit berüchtigt. Über den Suezkanal ist der Fisch bis in die Nähe von Spanien gelangt. Da er nur wenige natürliche Feinde hat und sich schnell vermehrt, stellt er eine Bedrohung für das lokale Meeresleben dar.

Laut Wissenschaftlern ist diese sogenannte „Tropikalisierung” des Mittelmeers kein vorübergehendes Phänomen. Der Klimawandel führt dazu, dass sich immer mehr Warmwasserarten dauerhaft in europäischen Gewässern ansiedeln. Das hat Folgen für die Artenvielfalt, die Fischerei und den Tourismus. Es werden dringend Maßnahmen zur Begrenzung der CO2-Emissionen und zum Schutz der Meere gefordert.

Quelle: Agenturen