Donald Trump versprach, den Kreislauf von Tod und Zerstörung durch die russische Invasion in der Ukraine zu beenden, aber der Krieg hat sich nur verschärft, und während es dem US-Präsidenten noch nicht gelungen ist, dem Kreml einen Waffenstillstand aufzuzwingen, lässt er Kiew ohne die dringend benötigten Waffen zur Verteidigung zurück.
Eine Zahl der UNO verdeutlicht das Problem: 209 ukrainische Zivilisten kamen im April 2025 bei russischen Angriffen ums Leben, dem Monat mit den meisten Todesfällen unter Nichtkombattanten in diesem Krieg seit September letzten Jahres. Darüber hinaus wurden im April dieses Jahres mehr als tausend Ukrainer verletzt.
Viele dieser Toten und Verletzten waren Opfer russischer Shahed-Drohnen, einer Technologie, die zu Beginn des Krieges von Iran geliefert wurde und nun von Moskau in Serie produziert wird.
Neben der Erhöhung der Anzahl der bei jedem Angriff eingesetzten Shaheds hat Russland neue Taktiken angewandt – wie das Fliegen in größerer Höhe und den gleichzeitigen Start von Dutzenden von Kopien ohne Sprengladung, um den Feind zu verwirren –, um die ukrainischen Verteidigungsanlagen zu überlisten, die von einer Abfangrate von 100 % der Drohnen bei jedem Angriff auf etwas mehr als 80 % gesunken sind.
Zu den verbesserten russischen Techniken kommt der zunehmende Mangel an Munition auf ukrainischer Seite hinzu.
Als die Drohnen noch in geringerer Höhe flogen, konnten sie mit Maschinengewehren abgeschossen werden, die die Shaheds jedoch nicht erreichen, wenn diese in zwei Kilometern Höhe den ukrainischen Luftraum betreten. Daher sind Raketen erforderlich, eine viel teurere und schwer zu beschaffende Munition.
Zu dieser Knappheit trägt auch die Politik Trumps gegenüber Kiew bei, der kürzlich 20.000 Anti-Drohnen-Raketen in den Nahen Osten geschickt hat, die der ehemalige Präsident Joe Biden Kiew zugesagt hatte.
Wie bekannt wurde, hat Washington auch beschlossen, die bereits von der vorherigen Regierung vereinbarten Lieferungen von Flugabwehrraketen und anderen Waffen an Kiew zu stoppen.
Um diesem Defizit entgegenzuwirken, hat Kiew radioelektronische Abfangsysteme entwickelt, die eine erhebliche Anzahl von Drohnen bei jedem dieser Angriffe vom Kurs abbringen und ohne Schaden zum Absturz bringen.
Wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im vergangenen Monat erklärte, hat die ukrainische Armee auch begonnen, Abfangdrohnen einzusetzen, die ihre feindlichen Drohnen zu geringeren Kosten als Raketen vom Himmel holen.
All diese Innovationen nehmen in der Ukraine dank der finanziellen Unterstützung der europäischen Länder rasend schnell Gestalt an. Da die Militärindustrie derzeit nicht in der Lage ist, die steigende Nachfrage aus der Ukraine zu befriedigen, setzen die Europäer darauf, Geld in einen ukrainischen Verteidigungssektor zu investieren, der dem Kontinent die Dynamik, Wettbewerbsfähigkeit und reale Kriegserfahrung bieten kann, die Europa fehlen.
Mit ihrem einzigartigen Modell der öffentlich-privaten Zusammenarbeit haben ukrainische Ingenieure unter dem Namen „Sky Sentinel” eine mit künstlicher Intelligenz gesteuerte Kanone entwickelt, die automatisch auf jedes Ziel in ihrem Wirkungsbereich feuert und sowohl Shaheds als auch Unterschall-Marschflugkörper abschießen kann.
Dieses System hat bereits begonnen, russische Drohnen abzuschießen, und soll mit Hilfe von Spenden, die unter anderem von Plattformen wie der staatlichen United24 gesammelt werden, in Serie gehen. Diese fordert auf ihrer Website Spenden, um den „endlosen Albtraum” zu beenden, den die Shaheds für Millionen Ukrainer bedeuten, die sie jede Nacht wecken und bereits Hunderte ihrer Landsleute getötet oder verletzt haben.
Die Zerstörung, die die Shaheds an Wohngebäuden anrichten, ist nach vielen Angriffen an den Absturzstellen offensichtlich, wo die betroffenen Anwohner mit Verzweiflung die verursachten Schäden betrachten oder um den Tod eines geliebten Menschen trauern.
Eine weitere, weniger medienwirksame Folge der verminderten Wirksamkeit der Abfangmaßnahmen sind die Treffer auf militärische Einrichtungen, Fabriken, die die ukrainische Armee versorgen, oder andere Infrastrukturen, die mit den Kriegsanstrengungen Kiews in Verbindung stehen. Diese Einrichtungen müssen besser geschützt werden, damit die ukrainischen Streitkräfte an der Front weiterhin gegen die russischen Invasoren bestehen können.
Quelle: Agenturen
