Die Ukraine hat Russland vor dem UN-Sicherheitsrat beschuldigt, Minen um das Wasserkraftwerk und den Staudamm von Kachowka in der Region Cherson zu legen. „Russische Terroristen haben den Damm und die Aggregate des Wasserkraftwerks Kachowka vermint, dessen Zerstörung mehr als 80 Siedlungen und Hunderttausende von Menschen einer raschen Überflutung aussetzen würde“, sagte der ständige Vertreter der Ukraine bei den Vereinten Nationen, Sergii Kislitsia, in seiner Rede vor dem Sicherheitsrat.
Er wies darauf hin, dass eine internationale Überwachungsmission in die Anlage entsandt werden müsse und dass das ukrainische Personal in die Anlage zurückkehren müsse, um „einen weiteren Terrorakt“ zu verhindern und „eine sofortige Entminung“ sicherzustellen.
Kislitsia forderte die Vereinten Nationen jedoch auf, ihre Hilfs- und Schutzdienste zu verstärken und der Ukraine angesichts der Energiekrise, mit der das Land nach russischen Angriffen auf kritische Infrastrukturen konfrontiert ist, Stromerzeugungsanlagen zur Verfügung zu stellen.
Der ukrainische Präsident Wolodimir Zelenski warnte am Donnerstag (20.10.2022), dass ein russischer Angriff auf den Kachowka-Staudamm dem Einsatz von Massenvernichtungswaffen gleichkäme, da er mehr als 80 Ortschaften, darunter auch Cherson, auslöschen könnte.
„Im Falle der Zerstörung des Kachowka-Damms wird der Nord-Krim-Kanal einfach verschwinden. Und wenn Russland einen solchen Terroranschlag vorbereitet, wenn es ein solches Szenario ernsthaft in Erwägung zieht, bedeutet das, dass die Terroristen sehr wohl wissen, dass sie nicht nur Cherson, sondern den gesamten Süden unseres Landes, einschließlich der Krim, kontrollieren können“, sagte Zelenski in seiner täglichen Ansprache an die Bevölkerung des Landes.
Aus diesem Grund forderte er die internationale Gemeinschaft auf, präventiv zu reagieren: „Das Prinzip der präventiven Reaktion auf Sicherheitsbedrohungen muss endlich zu einem der Grundprinzipien der internationalen Politik werden“.
Quelle: Agenturen
